Donnerstag, 14. April 2011

Was will denn der mit seinem Blog?

"Was ist eigentlich ein Blog?"

Das fragte mich heute meine Freundin, als ich ihr stolz von meinem neuen Sprachrohr erzählt habe. Tatsächlich gibt es wohl mehrere, welche zwar das Wort "Blog" kennen, aber keine genaue Vorstellung von einem Blog und dem Werk dahinter haben. Grund genug, dies zu klären.

In dem ersten Eintrag in diesem Blog, genauso wie in den ersten Zeilen dieses Eintrages spitzten die ersten Hinweise auf das, was dieser Blog ist beziehungsweise, was er in meinen Augen ist. Dieser Blog soll einen Zugang zu meinen Gedanken, Werten, Ärgernissen und Wetlanschauung sein. Wenn ich das so stehen lasse klingt das sehr egoistisch. Es geht aber um mehr. Ich möchte den Menschen, welche es interessiert einen neuen Blickwinkel geben. Ich glaube, wenn man Situationen, Gegebenheiten und Gedanken aus verschiedenen Blickwinkeln ansieht, bekommt man einen besseren Überblick.

Ein Boot, welches einen Touristen in NewYork zur State of Liberty bringt, wir sicher nicht nur zum Ankerplatz der Insel fahren, sondern auch mindestens einmal eine Runde um diese Insel mit dem bedeutungsvollen Wahrzeichen drehen. Zumindest würde ich mir das von dem Bootsführer wünschen. So kann ich als Tourist die ganze Statue in Augenschein nehmen und bekomme einen besseren Eindruck von ihr.

So ist es in anderen Situationen des Lebens auch. Wenn ich mich einfach hinstelle und sage, dass ich keine Geburtstagsfeier möchte und würde es nicht fortführen warum, würde ich auf großes Unverständnis treffen. Mit diesem Blog finde ich nun die Möglichkeit meine Sicht und meinen Ärger zu diesem Thema für alle, welche es interessiert offen zu legen. Das ganze hat nebenbei auch noch die Möglichkeit, dass ich ununterbrochen meinen Standpunkt aufbreiten kann. Es kann trotzdem jeder am Ende etwas hinzufügen. Ich glaube, jeder kennt den Eifer im Gespräch, sofort etwas zu dem gerade Gesprochenen hinzuzufügen, obwohl der Gegenüber noch im Redefluss ist. Ich persönlich muss mich ebenfalls immerwieder aufs neue zusammenreisen.

Ich bin ein Fan der deutschen Sprachkultur, der vielen Dialekte und Wort- & Sprachspielerein. Ich bin kein hochgebildeter Poet der alle deutschen Dichtkunstwerke kennt. Ich habe es sogar gehasst, im Deutschunterricht Gedichte auswendig lernen zu müssen. Auch war ich nie ein guter Rechtschreiber, ich hoffe ich kann dies ein wenig kaschieren ;-) Diktate waren für mich nahezu immer eine garantiert schlechte Note. Ich glaube, die deutsche Sprache mit all ihren Facetten ist mehr als das, was man in der Schule gelehrt bekommt. Begeistert lausche ich PoetrySlams, bemerke Wortwitze, welchen anderen im Trott des Alltags untergehen und schreibe hier in einen Blog.

An alle Deutschlehrer da draußen: Bitte macht es nicht so wie meine Deutschlehrer. Macht euren Schülern die Freude an Deutsch nicht kapput. Schaut sie euch genau an und überlegt, ob der eine nicht besser Referiert und der andere nicht ein besserer Rechtschreiber ist. Verlangt aber bitte nicht vom Referat-Ass ein Diktat. Irgendwann kommt einer von euch in die Postition, den Lehrplan so zu beeinflussen, dass man es retten kann. Ich hatte Glück, dass ich trotz 10 Jahren nervigen Deutschunterricht doch wieder zurück zufinden.

Mit diesem Blog möchte ich neue Gedanken anregen, machmal auch provozieren. Mein Ziel ist es nicht, mein Ego mit vielen Blog-Aufrufen aufzubauen. Mein Wunsch ist es die Menschen zu erreichen und in den Kommentaren zu sehen, dass sie wieder einen anderen Blickwinkel haben als ich. Viele Aufrufe, sind schon schön und wenn diese Zahl konstant bleibt, gibt mir das auch eine positive Rückmeldung, aber dass soll kein Motivator für mich sein.

Ein Blog ist kein offengelegtes Tagebuch, auch ist es keine persönliche Tageszeitung. Ich mache hier keinen auf "Wer mit Wem" und "Hier und da sieht man Zeichen für eine Schwangerschaft". Mit dem Zitat: "In deutschen Kneipen muss es laut Gesetz immer ein günstigereres Getränk als ein Alkoholisches geben. Ich fordere dieses Gesetzt in modifizierter Form auch für Zeitungsverkaufstellen.... es sollte immer eine günstigere Zeitung geben, als die Bild!" möchte ich mich klar von solchen "medialen" Formaten distanzieren. Als ich 11 Jahre alt war, bildete ich mir ein, ich müsste ein Tagebuch führen. Drei Tage, und dann kam dem Datum nach 14 Tage später ein kurzer Entschuldigungseintrag mit der Beichte keine Lust mehr zu haben, das Buch weiter zu füllen.

Wenn man sich entscheidet der Riege der Blogger beizutreten wird man schnell merken, dass man seinen eigenen Alltag auch anders, bewusster erlebt. Man macht sich mehr Gedanken über Themen, welche so im SmallTalk im normalen Leben flöten gehen und bezieht Stellung. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man die Eindrücke, welche täglich auf einen einprasseln kritischer und bewusster angeht.

Letztendlich, wenn alle Gedanken zu einem Thema, wie zum Beispiel diesem hier, zu endegedacht sind, schreibt der Blogger darüber. Selbst unter dem Schreiben, kommen neue Ansichten und Eindrücke dazu. Genial. Man stillt damit sein Bedürfnis, die Welt mit seinen Publikationen ein bisschen mehr an zuschieben. Der Schneckengeschwindigkeit der Erde einen Schubs geben. Ein Blogger schreibt einen Gedanken nieder und schließt ihr somit für sich ab. Es kann ihn jederzeit wieder aufgreifen, aber er macht seinen Kopf für neues frei. Für ein neues Thema für seinen Blog. Dem Blogger liegen seine Leser am Herzen. Wie sonst sollte man die Uhrzeit dieses Eintrages erklären. Guter Content ist das Stichwort in der BloggerSzene. Bloß ist dieser meinem Eindrucknach rahr, beziehungsweise schwer zu finden.

Wenn man den Content von RTL, Sat1, Pro7 am Nachmittag oder den Content von RTL2 über den ganzen Tag ansieht, sollte man sofort wieder wegsehen. Es ist grauenhaft, was da dem Zuschauer angetan wird. Aber das Thema ist einem eigenen Blogeintrag würdig. Sofern dieser Eintrag lange nicht kommen mag, warum auch immer, befolgt einfach meinen Rat des Boykotts von stupiden Fernsehformaten bis hin zu DSDS, FernsehJungel, Heidis Models, IdiotenTalkShows und RealLifeSoaps der oben genannten Sender. Sender mit Anrufspielen werde ich bewusst nicht erwähnen. Diese verdienen einen noch stärkeren Boykott.

Blogger sind Revoluzzer: Blogger sind Querdenker: Blogger sind Meinungsbilder: Blogger sind Blickwinkelwechsler.

Genug vom ersten Os ethmoidale. Nun steigen wir wieder aus den Untiefen des Siebbeines und wenden uns wieder dem Alltag zu. Zeit das Gedankengut eines Bloggers in die Welt zu tragen. Wenn ich das Thema mal wieder aufgreife schreiten wir zur Rhinoskopie voran. Freue mich schon darauf.



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!   

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