Dienstag, 13. Dezember 2011

WeihnachtsSpecial Teil3: Story von den 3 Weisen aus der Ferne (incl. Herodes)

Guten Tag zusammen,

mein Name ist Caspar Lehman. Ich bin der ehemalige Gründer der Bank LehmanBrothers. Ich bin einer der Weisen aus einem echt fernen Land. Bis vor kurzem war das Geld, der Reichtum mein einzigster Lebensinhalt. Nichts als die Zahlen unter dem Strich, hatte für mich eine Bedeutung. Mal abgesehen von meinem Hobby, der Astronomie. Was mich auch gleich zu meinen 2 Kumpels bringt. Uns verbindet eigentlich gar nichts, außer die Astronomie eben. Die Beobachtung der Sterne ist unsere große Leidenschaft. Das verbindet uns schon seit einigen Jahren. Wir lernten uns auf einer Startreck-Konvention kennen und haben uns sofort gut verstanden. Der Astronomie sei Dank.

Gut, der eine ist der Melchior. Der Melchior, des ist ein schräger Vogel. Bei dem verging bis vor kurzem kein Tag ohne dass er im Solarium war. Der war voll auf dem Sonne & "Braunsei"-Trip. Betete 5 mal am Tag die Sonne an, und wenn sie unterging musste er bis vor kurzem immer noch eine Träne verdrücken. Da kam ihm die Astronomie sehr recht, in welcher er die Nacht zum Tag macht und sich die Zeit bis zum Sonnenaufgang gefühlt verkürzte. Wobei, zu den Sternen hat er zum Glück noch nicht gebetet.

Und dann ist da noch der Balthasar. Das ist so ein religiöser Typ. Aber jetzt nicht das was ihr denkt, kein Jude, Nein, der war voll dem Baal-Kult. Nicht der hebräische, allgemein gebräuchliche Gott, war sein Favorit. Es musste Baal sein. Aber es war ein Baal-Gott den ich nicht kannte. Irgend ein fernöstlicher Baal. Ich hab ihn nie ernsthaft danach fragen wollen. Er wollte sonst immer, dass ich ihm mein liebgewonnenes Geld für seinen Baal zum Opfer gebe. Pffff, nichts da....! - aber wie schon erwähnt, heißt das freundschaftliche Band zwischen uns Astronomie. Soviel zu uns Drei, jetzt zur eigentlichen Story, warum das Bisherige plötzlich Vergangenheit für uns wurde.

Es war ein ganz normaler Spätabend. Wir saßen an unseren Aufzeichnungen über die Sterne am Himmel, als wir eine seltsame Konstellation von Sternen sahen. Und dann war da noch dieser ganz helle Stern mit einem Schweif, und dieser Schweif, ich weiß, das klingt echt doof, aber der zeigte an einen bestimmten Punkt. Auf einen Punkt auf dem Boden, nicht am Himmel. Erstaun­lich! Zwei Tage später begegnete uns ein Reisender, welcher dann auch noch aus der Richtung des zeigenden Sternes kam und uns von einem neugeborenen König erzählte. Einem König, der größer sei als alle, die bisher herrschten. Den mussten wir natürlich sehen und unsere Ergebenheit kundtun. Tatsächlich waren mir die Bankgeschäfte schnell zweitrangig, ach, egal waren sie mir. Und Melchi und Balthi, die waren auch ganz Feuer und Flamme für die Geschichte im Zusammenspiel mit den Sternen. Kein Sonnenstudio wurde mehr besucht, kein Opfer musste mehr dem Namen Baals gebracht werden.

Wir packten unsere besten Besitzgüter zusammen und zogen los, um diesen König zu finden. Mit unserem Wissen über die Sterne wird das natürlich ein Klacks, dachten wir. Naja, jedenfalls fanden wir ihn doch nicht so flott wie erwartet. Als uns keiner so recht den Weg zeigen konnte sind wir dann an einem Herrscherpalast vorbei gekommen und dachten, dass wir dort über den neuen König mehr herausfinden könnten. Aber dort fanden wir nur eine Art Stadthalter, welcher die Ge­schichte bisher anscheinend noch nicht kannte. Er spielte sich zwar auf wie ein König, war aber nur ein Verwalter zugunsten der Römer, stellte sich heraus. Trotzdem beunruhigte ihn die Geschichte vom wahren König wohl sehr. Hinterher hörten wir, dass er kurz nach unserem Besuch ein Meeting aller schlau­en Köpfe und solche die sich dafür halten einberufen hatte um herauszufinden, wo er diesen König der Könige finden könnte. Einer der tatsächlich schlauen Köpfe wusste eine Stelle aus der Tora, dem dicken Buch der Juden, in welcher geschrieben steht, dass dieser König wohl in Bethlehem das Licht der Welt erblicken soll.

Danach rief er uns nochmal zu sich, denn nun wusste er ja Bescheid, wo wir den gesuchten König finden könnten und meinte zu uns: "He, ihr "Drei", ihr geht da hin und schaut nach. Und wenn da echt der neue König ist, dann gebt ihr mit geschwind Bescheid, damit ich dem neuen König auch meine Ergebenheit erweisen kann." Wir willigten ein und sahen in ihm einen Gleichgesinnten. Netter Kerl dachten wir und zogen los nach Bethlehem. Es hatte tatsächlich den Anschein als seien die Sterne, die uns auf die Fährte hierher brachten, immer vor uns her gekommen um uns letztendlich den Weg zu deuten. Was wird uns wohl für ein König erwarten, der Einfluss auf die Sterne hat, dachten wir. Die Vorfreude steigerte sich ins unermessliche.

Als wir endlich unser Ziel erreichten überkam uns die Freude und wir traten sofort ein. Und dort war sie, Maria, mit dem Baby, welches unser neuen König sein soll. Wir fielen auf die Knie und ju­belten ihm zu. Anschließend packen wir unsere Geschenke aus um sie den glücklichen Eltern für ih­ren Sohn zu geben. Gold, wertvolle Düfte und Kräuter, welche wir extra aus unser Heimat mitgebracht hatten. Josef und Maria erzählten uns ihre Geschichte mit allem Drum und Dran, von der Herbergssuche, den Träumen und den Schäfern. Uns war klar, dieses Kind muss der König der Kö­nige sein. In der darauf folgenden Nacht hatten wir alle drei den selben Traum, dass wir nicht wieder zu Herodes zurück sollen. Er habe uns hintergehen wollen und es letztendlich auf den neuen König abgesehen. Also machten wir einen großen Bogen um ihn, als wir den Tag darauf wieder heimkehr­ten.

Später hörten wir noch einmal vom Möchtegern Herodes, dass er tausende Kinder im Alter bis 2 Jahre in Bethlehem und in der Umgebung töten lies. Er machte dies in der Hoffnung dass der kleine Jesus dabei mit getötet wird. Aber wir wussten, dass Gott dieses Kind schützen wird, so wie er uns vor dem Rück­weg zu Herodes geschützt hat. In einem Brief von Josef lasen wir später, dass sie nach Ägypten flie­hen konnten. Und als Herodes das Gras von unten sah, sprach wieder der Engel zu Josef und schickte ihn, trotz des an die Macht gekommenen Sohns von Herodes zurück nach Galiläa um dort heimisch zu werden. Hier machte er dann auch seine Zimmerei wieder auf. Dadurch wurde auch wahr was die Propheten über den Auserwählen, den König der Könige, den Christus, schon Jahr­hunderte zuvor gesagt hatten. Sie schrieben nämlich: "Man wird von ihm sagen: "Der, der kommt doch nur aus Nazareth." Aber vor diesem Abschnitt im Leben Jesu gibt es noch viele andere Geschichten zum nachlesen. Wo?! Ja... ich hab gehört es gibt so ein paar Typen, welche das Leben von Jesus zwischen 2 Buchdeckel pressen. Vielleicht fragt ihr ja mal bei denen nach. Ihre Namen sind Markus, Matthäus, Lukas und Johannes. Ich bin jedenfalls froh, den neuen König der Könige besucht zu haben und ihm meine Ergebenheit gezeigt zu haben. Das feiern nun meine 2 Freunde und ich jedes Jahr aufs Neue. Nur sprechen wir uns nicht mehr nur als Freunde an, sondern als Brüder.

Wir feiern jetzt erst einmal den Geburtstag vom König der Könige, Jesus Christus und haben Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, welche ihn als den König der Könige sehen. Wir feiern Weihnachten mit unseren Familien und liebgewonnen Brüdern und Schwestern im König der Könige. Und nun wollen wir feiern.....

Bringt Wein herein, schenket ein und trinket aus
Der König unser Retter ist hier und endet unser Graus.


Er schenkt uns ein neues Leben, fern ab von jeglichem Beben,
Im himmlischen Paradies in der Ewigkeit, in seiner Herrlichkeit die Satisfaction erleben.

Caspar Lehman samt Melchior und Balthasar, Servus



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!
<<>> Gesegentes Weihnachtsfest <<>>

WeihnachtsSpecial Teil2: Story von den Schäfern (Daniel, Nathaniel & Seth)

Die Schäfer haben ihre Story nicht in der Gegenwart aufgeschrieben, sondern in der angenehmeren Schreibform, der Vergangenheit. Daniel sei dank! ;-)

"Grüß euch zusammen, meine 2 Kollegen und ich, also der Nathaniel, der Seth und ich, wir sind Schäfer und haben voll die schräge Geschichte erlebt. Naja, letztendlich war sie gar nicht mehr so schräg. Aber am Anfang, ouh man, da hab ich gedacht wir sind voll auf einem Trip!

Aber gut, ich fange einfach mal vorne an.

Nach einem grasreichen Tag.... also für unsere Schafe grasreich, nicht für uns... Drogen sind uns fern!, lagen wir so am Feldrand nahe Bethlehem, unserer Heimat und glotzten in den Himmel. Kurz zuvor hatten wir noch jeder eine Kräutersuppe von einem Fliegenden Suppenkoch gekauft und genossen. Nun lagen wir wie gesagt nun mit vollen Magen am Feldrand nahe unseren Schafen. Nathaniel musste aufstoßen und meine: "Pfffff.... die Suppe war echt nicht mein Fall!" Seth, der überhaupt erst die Idee hatte, bei diesem Koch  Suppe zu kaufen verteidigte sofort seine Entscheidung mit den Worten: "Ey.... die war echt lecker, also sei still und genieße den Blick in den Sternenhimmel!" Daraufhin drehte wandte er sich wieder dem Blick in den Himmel zu. Plötzlich riss er die Augen auf und rief: "Oh Alter, was ist das denn da vorne am Himmel?! Seht ihr das auch...."

Nathaniel plärrte los:"Man Seth, du Depp.... ich habe doch gleich gesagt, das die Suppe einen Treffer hat.... wer weiß was da drin war!!! Und das ist jetzt in uns!!!“ Ehe ich meinem Frust auch noch Worte verleihen konnte kam ein Wesen, welches in total helles Licht gehüllt war, immer näher zu uns und sagte: "Entspannt euch, ihr braucht keine Angst haben, ganz ge­chillt jetzt mal...." Nathaniel kommentierte:" Ja super.... gechillt?! Also war Haschisch in der Suppe, ja?!"

Das Wesen fuhr fort: "Ich hab gute Nachrichten für euch, und auch für alle anderen Menschen! Heu­te Nacht ist der Mann geboren worden, der euch alle aus dem Dreck herausholen wird. Das ist in der gleichen Stadt passiert, aus der auch David kommt. Ich sage euch, wo ihr ihn finden könnt: Er liegt in einem ausrangierten Futtertrog im Schuppen hinter dem Gasthaus von Klaus in Bethlehem, eingewickelt in Tücher."

Ich sag zu meinen Kollegen: "Ey.... ist... ist das ein Engel?...." Aber sie antworteten nicht. Stattdessen hockten sie mit staunendem Gesicht und offenen Mund da und rührten sich keinen Zentimeter. Dann erschienen neben dem Engel noch viele weitere Engel. Sie beteten und stimmten in einen Chor ein. So ein schönes Lied hab ich noch nie gehört, das werde ich nie vergessen. Sie sangen: "Der Gott, der im Himmel wohnt, soll geehrt werden! Er hat den Menschen ein Friedensangebot gemacht, für alle, die bereit sind, dieses Angebot anzunehmen."

Daraufhin verschwanden die Engel wieder so schnell, wie sie uns erschienen. Aber ganz überzeugt waren wir alle drei noch nicht, ob die Kräutersuppe uns einen Trip beschert hat oder ob es echt Engel gibt. Keiner von uns hatte vorher Erfahrungen mit Drogen gemacht, keiner konnte sagen, ob ein Trip so aussieht oder nicht. Wir beratschlagten uns und beschlossen, dass der einzigste Weg heraus­zufinden ob die Suppe mit Hasch versetzt war, war, dass wir zum Gasthaus vom Klaus gehen müssen, um dort nachzusehen. Nur so konnten wir uns die Gewissheit geben, ob wir aufm Trip sind oder die Engel real waren.

Trotz der Angst, dass wir eine Cannabissuppe gegessen hatten waren wir doch erstaunlich eupho­risch... naja... das kann ja aber auch am Cannabis liegen. Dort angekommen klopften wir gar nicht erst an der Tür von Klaus sondern gingen gleich ums Haus, direkt in dem Schuppen. Und tatsächlich.... die Suppe war frei von Halluzinogenen! Aber da wurde uns erst das Ausmaß der Ereignisse klar, das hieß nämlich, dass der Engel echt war und womöglich die Wahrheit sagte. In uns ging schlagartig ein noch viel größeres, tolleres Gefühl auf, als wir nun auf den kleinen Bub namens Jesus blickten. Die Eltern, Maria und Josef, wollten natürlich genau wissen, woher wie kamen und vor allem warum?! Also erzählten wir ihnen die Geschichte, von der Suppe bis zur Krippe mit ihrem Kind. Ihnen gin­gen die Augen auf, und als wir mit unserer Geschichte fertig waren, legten sie ihre noch viel unglaublichere Geschichte nach, mit all den Träumen und Begegnungen. Und ganz nebenbei, die Zwei haben, ich hat­te extra nachgefragt, keine Suppe von einem fliegenden Suppenkoch gegessen. Ein Glück.

Aber echt krass, die Geschichte mit dem Engel und dem kleinen Jesus. Als wir wieder mit den Schafen weiterzogen erzählten wir jedem, dem wir begegneten unsere Geschichte. Das war die ab­solut beste Geschichte in meinem Leben. Später be­kamen wir noch mal einen Brief in dem uns Josef noch von mehr Besuchern im Schuppen erzähl­te. Unter Anderen drei fremde Studierte aus irgendeinem entfernten Land. Aber das kriege ich so spontan jetzt nicht mehr auf die Reihe. Einer hieß glaub ich Caspar, fragt ihn doch mal, der weiß bestimmt wieder mehr.“

Daniel Shepard von Nazareth, Servus



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!
<<>> Gesegentes Weihnachtsfest <<>>

WeihnachtsSpecial Teil1: Story vom Esel (incl. Herbergsleiter Klaus)

OuhMann, wir sind nun schon seit Stunden unterwegs, die Sonne ist schon hinter dem Horizont verschwunden und es ist sau kalt! Und so ein Mist aber auch, ich muss gerade echt mal tierisch pin­keln!!! Achja.... naja... ihr kennt mich offenbar noch nicht. Also... Servus, mein Name ist Fred, Fred Donkey von Nazareth. Ich bin hauptberuflicher Logistik- und Speditionskaufmann und arbeite für meinen Besitzer im Zimmerei-Familienbetrieb. Mein Besitzer ist Josef, Josef von Naza­reth. Aber eigentlich lastet der ganze Betrieb auf mir. Josef nennt mich meistens nur Esel, selten auch mal Herr Esel, aber dann ist er echt mies drauf. Normalerweise ist Josef echt a gute Woscht­haut, aber was ihn zur Zeit umtreibt, das kostet mir echt bald die letzten Nerven. Ich meine... ein paar mal bin ich schon einfach mal stehen geblieben... aber dann machte er mir dann doch immer wieder klar, wer von wem das Essen kriegt... und naja... beim Futtern, da knick ich ein.

Aber lange Rede, kurzer Sinn: Wir sind auf dem Weg von Syrien nach Bethlehem in Galiläa, in die alte Heimat. Warum? Ach, weil der Fiskus, der römische Steuereintreiber von jedem wissen will, wie viel er verdient, damit er die Steuern neu berechnen kann. Senator Fiskus nennt so etwas Finanzmarktoptimierungsgesetzt.... aber ich hab sowieso keine Ahnung davon. Ich hab den Ein­druck, dieser blöde Römer in seinem Regierungsstuhl in Rom will meinem Herren bloß noch tiefer in die Tasche greifen. Hoffentlich kann sich dann Josef noch gescheites Futter für mich leisten und nicht wieder nur die Brötchen von Gestern, die beim Bäcker reduziert waren.

Auf jeden Fall sind wir nun in Bethlehem angekommen, aber einen Platz wo wir unterkommen su­chen wir immer noch. So eine Reise ohne Reisebüro und Internetbuchungsportal ist echt uncool, aber naja... ist ja noch nicht erfunden worden, der ganze Käse. Wir waren nun schon bei 14 Gast­häusern, Herbergen und Hotels.... alle gnadenlos ausgebucht. Tzia, weg hätte das Gedacht, wegen dem Fiskus seiner Schnapsidee sind halt echt alle auf den Beinen und müssen in ihren alten Heimatorten eine Bleibe finden. Josef war dummerweise aber noch nie der Typ für einen Kalender und Zeitmanagement. Das hatte immer die Maria, seine Verlobte in der Hand. Aber.... die ist im Mutterschutz. Toller Mutter­schutz, über Stock und Stein sind wir unterwegs. Ich versuch schon echt kaum eine der Bodenwell­en an sie weiterzugeben. Achja... übrigens, Maria, das ist die Hochschwangere da auf meinem Rücken. Der ist es ja nicht mehr zuzumuten, dass sie läuft, so kugelrund wie die ist.

"Hey Josef! Wann sind wir endlich daaaha?! Josef, ich hab Hunger! Josef, ich muss mal!!! Ganz dringend!!!" Aber da war es wieder, das alte Kommunikationsproblem zwischen ihm und mir. Ich spreche eselisch und er nur israelisch. Er versteht also nur: "IIIIHHHHAAAHHHHHIHAIHAIHA!!" Aber einen Brocken hat er wohl doch verstanden. Er meckert zurück: "Man Esel, bloß weil du ein Maultier bist, musst du net andauernd rummaulen." In Anbetracht dessen, dass er mich sowieso nicht verstehen kann sage ich dieses Mal tatsächlich: "IIIIIIIIIIIIIIHHHHAAAAAAAAAAAAAAA!!!!" Er kontert: "Herr Esel, man! Pinkel mir nicht ans Bein, ich hab eh schon genug Sachen im Kopf! Gibt jetzt Ruhe!" Okay, er hat gesagt, ich solle ihm nicht ans Bein pinkeln.... dass war sowieso nicht mein Plan, mir hätte ja ein Baum oder Gebüsch ge­reicht.... aber gut, dann lass ich es halt einfach laufen. Josef erschreckt sich kurz, muss dann aber doch über die Pinkelaktion etwas lachen.

Also, wie gesagt, 14 völlig ausgebuchte Unterkünfte haben wir schon besucht. Nun ruht die Hoff­nung auf dem Gasthaus Klaus am Stadtrand von Bethlehem. Ich hoffe, die machen so spät noch die Tür auf. Josef klopft beherzt an der Tür.

Die Tür geht auf, ein Fass rollt raus,
er guckte an uns runter und wieder rauf und sagte: "Servus, ich bin der Klaus!"

...Ja... ich hatte schon immer ein Faible für die Dichterkunst. Und das bietet sich beim untersetzten Klaus so gut an.... denn der Schlankeste und Größte ist er nicht.... eher so ein Gehsteigpanzer ganz im Ottfried Fischer-Format, bloß halt kleiner.

Josef sagt zu Klaus, dass er seine letzte Hoffnung sei und fragt, ob denn noch ein Plätzchen für einen Kleinunternehmer aus Syrien samt Frau, Esel und Kegel sei. Klaus bläst missmutig die Backen auf, hält sie kurz und lässt die Luft zwischen den Lippen heraus zischen. Er sagt: "Ouh man, sorry Josef von Naza­reth... Full House,  rea ne va plus!" Josef sagt gar nichts weiter drauf, drehte sich um und geht. Da ruft Klaus doch noch hinterher: "Häää, Josef... JOSEF!!! SEPP!!! Ez horch halt ammal her! Hinterm Haus hab ich noch einen alten Schuppen, eigentlich waren da mal die Schafe drin, aber die sind bei der letzten Hungersnot alle draufgegangen. Wasst scho!" Josefs bisher von Traurigkeit gezeichnetes Gesicht schwenkt ins Gegenteil um. Er kann es kaum glauben, er hat endlich eine Bleibe gefunden. Es ist zwar kein FourSeasons, aber ein Dach über dem Kopf und sogar noch genügend Platz für mich, den Esel. Perfekt!

Stunden später!

Last but not least stellt sich heraus, dass wir echt großes Glück haben, für diese Nacht noch eine Bleibe gefunden zu haben. Kommt doch in dieser Nacht das Baby von Maria zu Welt. Jesus nennen sie ihn. Ja... okay... ist jetzt nicht der gängigste Name, aber gut, die zwei sind sich aber auch sofort über den Namen einig.

Jetzt stellte sich auch heraus, Josef hatte zu dem Zeitpunkt der Herbergssuche echt schwere Gedan­ken im Kopf.... die Verlobte schwanger, ohne mit ihr geschlafen zu haben.... An die große Glocke wollte er es dann aber auch nicht hängen, und dann noch dieser Fiskusmist. Naja... jedenfalls... ...un­terhalten die Zwei sich jetzt tatsächlich über die Träume, die ihnen hängen geblieben sind. Von En­geln, Gott und dem Namen Jesus. Irgendwas krasses, echt überirdisch Starkes verbindet die zwei. Auch Josef ist jetzt viel entspannter und nicht mehr so pampig wie zuvor. Auch er freut sich jetzt über den kleinen Jesus.

Am Tag darauf hin!

Am Tag daraufhin so gegen 16 Uhr rum, genau kann ich das nicht sagen, genaue Uhren gibt es ja noch nicht, kommen drei Schäfer zu Besuch. Obwohl ich den Eindruck hab, dass Josef und Maria die Drei noch nicht kennen, wollen die Drei doch unbedingt den kleinen Jesus sehen.... aber die Geschichte sollen sie euch selber erzählen. Fragt mal den Typen namens Daniel. Der wirke von den Dreien noch am gebildetsten auf mich.

Fred Donkey von Nazareth, Servus



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!
<<>> Gesegentes Weihnachtsfest <<>>