Mittwoch, 12. Dezember 2012

Investitionen des Lebens

Vorwort: Was ist das kostbarste im Leben überhaupt? Und wie geht man wohl am sinnvollsten damit um? Wer Momo, eine Kindergeschichtenfigur von Michael Ende kennt, wird auch die ein oder andere Parallele finden. Gelesen habe ich aber dann doch keines seiner Bücher ;-) Vielleicht hole ich es aber mal noch nach. Viel Freude beim Lesen

Investitionen des Lebens

Sie ist nicht nah,
aber doch ist sie immer da

Auch ist sie nie fern von dir,
Immer da, auch jetzt, hier!

Nimmst du sie voll und ganz Wahr?
Sie begann als dich deine Mutter gebar,

begleitete dich dein liebes, ganzes langes Leben,
dennoch ist sie dir nicht selbstverständlich gegeben.

Sie endet erst, wenn du mal drauf gehst, wenn du, verlässt diese Welt,
Und dann fragt sie dich: "Und? Was hast du mit mir angestellt?!"

Mit Nichts ist sie bezahlbar,
Ihre Gesamtheit unvorstellbar.

Mal vergeht sie wie im Flug
Mal vergeht sie uns nicht schnell genug.

Sie kann Fluch und Segen sein,
Was sie ist, das liegt in deinem Sein.

Verwaltet wird sie wie Geld auf einer Bank,
wertvoller als jeglicher Inhalt in einem Tresorschrank.

Zinsen auf sie kannst du vergessen,
vermehren ist nicht drin, sie ist klar bemessen

Doch Spekulieren kannst du mit ihr, sogar gewinnen,
Aber niemals gibt es vor ihrem Einfluss ein Entrinnen.

Viele versuchen sie zu stoppen, an einem liebgewonnen Punkt zu verweilen,
Denen wird sie, letztendlich, eine späte, aber deutliche Lektion erteilen.

Wir sind in ihr gefangen aber trotzdem frei,
Komme was wolle, mag was sei.

Gerade diese Freiheit hat Einfluss darauf,
Wie er sich gestaltet, ihr Ablauf.

Wie investierst du sie richtig,
Was ist dir wirklich wichtig?

Investiere sie wohl überlegt,
Zu oft, wird sie sinnlos angelegt.

Bist du überhaupt bereit,
Frei zu verfügen über deine Zeit?

Dein Depot ist das Leben, die Zeit dein Kapital,
Die Welt ist die Börse, und du hast die Qual der Wahl,

Worin du investierst, was du unterstützt,
Wie du dein Kapital möglichst sinnvoll nützt.

Aber denke dran, einlagern kannst du dein Kapital nicht,
Die mangelnde Haltbarkeit von Zeit ruft dich stets in die Pflicht.

Denn, überall versteckt, da lauern die Zeitdiebe,
Welche versuchen mit einem geschickten Hiebe,

Zu stehlen deine Zeit,
Um zu lindern ihr Leid,

Dessen, dass sie ohne fremder Zeit würden krepieren
Und somit ihren liebgewonnen Einfluss auf uns verlieren.

Sie brauchen die, aus Zeit gedrehten Zigarren, welche sie rauchen
Ohne welche sie ersticken, ohne welche sie gnadenlos auflaufen.

Ich spreche von den Mächtigen dieser Welt, den Grauen Herren,
Diese, welche selbstsüchtig und pausenlos an unserem Willen zerren.

Nicht primär der Blick in den Geldbeutel beeinflusst dein Wesen,
Der neurotisch, zwanghafte Blick auf die Uhr ist es gewesen.

Manch einer sagt: Du bist was du isst. Ich sage, du bist was du schaust und machst,
Castingshows und die blöden Sprüche von Dieter Bohlen, wenn du drüber lachst.

Derartiges, was durch deine Augen und Ohren seinen Weg in dich findet,
Das wird dich auch wieder so verlassen, gleichgültig wenn es schindet.

Gibst du dich dem Spruch: "Bild dir deine Meinung" hin,
Oder begreifst du den einvernehmlichen Betrug darin,

Dass dir die Bild keine Meinung oder Wissen vermittelt,
Sondern Nachrichten zu Hass und Lästerei zerstückelt?

Überall lauern die Fallen der Grauen Herren auf deine Zeit,
Hinter jeder Ecke hocken sie und machen sich dafür bereit,

Zuzuschlagen mit trügerischer Heiterkeit,
Erzeugen jedoch nur Leid und Einsamkeit.

Immer wieder stehst du vor der Entscheidung, worin investieren(?),
Um letztendlich klar und nicht umkehrbar für etwas zu plädieren,

Um zu zeigen, das ist mir wichtig,
Dahinter stehe ich hundertprozentig.

So lasse ich meine Zeit nicht auf das Konto der Grauen wandern,
Ich kann mit meiner Zeit, mit meinem Einfluss etwas verändern.

Ich raube den Grauen ihre Lebensgrundlage,
Kämpfe eisern und verkürze so deren Tage,

Und ihre Macht auf mich und alle in meinem Umfeld.
Entscheidend für mich ist nicht mehr deren Streben und Geld.

Ich kauf mir keine Bildzeitung mehr, boykottiere RTL, Sat1 und Co.,
Verweigere mich Klatsch & Tratsch, Minimiere so das graue Risiko,

Des Zeitdiebstahls in meinem Leben,
Ich bin frei, meine Zeit ist mir gegeben.

Die grauen Herren werden immer mehr Einfluss verlieren,
Und das wird viele Zeitinvestoren zum Gleichen inspirieren.

Mehr und mehr Menschen werden den Nachschub an „Zeittabak“ verwehren,
Mehr und mehr Menschen werden sich lösen von den grauen Begehren.

Doch, das hier ist für mich schon ein Triumph, ihr seid mir wohl einer Meinung,
Diese fünf Minuten Text gelten, gegenüber den Grauen als wertvolle Zeiteinteilung.

Ihr hört tolle, lustige und geistreiche Werke von vielen, sicher begnadeten Poeten,
Investiert eure Zeit also ideal und müsst sie grad nicht an die Grauen Herren abtreten.


servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright! 

Freitag, 7. Dezember 2012

Aufsatz zur Menschlichkeit

Vorwort: Der Text in diesem Gedicht handelt von vielen Gedanken, welche mich tatsächlich täglich, immer wieder beschäftigen und umtreiben. Er spricht das aus, was ich nicht immer bereit bin zu sagen, aber eigentlich müsste. Wie ich die Welt sehe und warum ich trotzdem nicht mindestens jeden Zweiten einfach als wertlos, überflüssig und verloren sehen kann. Gute Gedanken beim Lesen.

Aufsatz zur Menschlichkeit


Muss ich mich immer der breiten Masse hingeben,
Jeden Trend übernehmen, nur Gruppenideale anstreben?

Hab ich gegenüber Allem und Jedem tolerant zu sein,
Lass ich immer alles Gesagte so stehen von vornherein?

Will ich mich auch mit schwierigen Themen auseinandersetzten
Oder hat die Bildzeitung für meine Meinungen die höchsten Prioritäten?

Ist es mir egal, ob mein Auto mit Lebensmitteln angetrieben wird,
Und woanders mindestens jeder 2te einen grausamen Hungertod stirbt?

Atomkraftwerke, welche einen unverantwortlichen Müll produzieren,
Aber es trotzdem die Verantwortlichen als günstig und sicher deklarieren.

Toleriere ich den Kriegs- und Waffenhandel aus meinem Heimatland,
Nie wieder sollte ein Krieg von dort aus ausgehen“ einst auf Schildern stand!

Rechtsextreme Strömungen und deren Propaganda soll ich erlauben?
Nur über meine Leiche lässt sich der systemische Hass wiederbeleben!

Ich habe immer öfter das Gefühl, dass ich nicht mehr hineinpasse,
Es widerstrebt mir, dass ich alles einfach so gedankenlos mit hasse.

Im Gegenzug will ich auch nicht einfach alles Propagierte lieben,
Setzt der Nächste das Wort Liebe doch gleich mit seinen Trieben.

Und überhaupt! Wie kann es sein, dass der Mensch lebt, 80 Jahre lang,
Und mit 79 fällt ihm auf, das Falsche hatte in seinem Leben Vorrang.

Die Menschen, halten sich alle für so stark,
Ihr Leben ist das krasse Gegenteil von karg,

Aber in der Not, sehen sie doch wieder ihren Sarg,
Wie er gerade hinabgelassen wird in ihr Grab.

Themen wie Tod, Krankheit, das eigene Ableben und Trauer,
In jeder Chronik, auf jedem Lebensweg liegen sie auf der Lauer.

Und packen sie den Menschen dann, wie üblich, ohne Vorwarnung,
Sprengen Hilflosigkeit und Chaos seine so geschützte Umgebung.

Herrschaftszeiten! Mensch, was tust du nur,
Bist du wirklich so gnadenlos stur?

Jedem Menschen ist wenigstens ein Brocken Verstand gegeben,
Mit seiner Hilfe kannst du es schaffen, dich wieder zu erheben.

Aber wenn der Mensch es zulässt, dass seine Vernunft in ihm kapituliert,
So hat er sich blind mit dem Kontrollverlust seiner Wut arrangiert.

Wie besessen von einem bösen Wesen,
Verhält er sich so, wie noch nie dagewesen.

Konfrontation ohne Rücksicht auf Verluste,
Vernichtung des Gegners ist das Höchste!

Das scheinbar oberste Ziel bringt ihn nahe an Abgrund,
Plötzlich merkst er, nicht nur sein „Feind“ ist wund.

Im Blutrausch verliert man die Fähigkeit zu unterscheiden,
FrindlyFire lässt sich da einfach nicht mehr vermeiden.

Viel zu spät bemerkt er den eigenen Scherbenhaufen,
Es ist unmöglich schmerzfrei darüber zu laufen,

Um den Schein aufrecht zu erhalten, als wäre nichts gewesen,
Verweigert man sogar den, eigentlich richtiger Griff zum Besen.

Als Mensch darf man schließlich keine Schwäche zeigen,
Bloß nicht, keinesfalls vom hohen Ross herabsteigen!

Ich sehe es nicht mehr ein, all diesen Unsinn einfach ab zu nicken,
Ich werde vor diesem Teil der Menschheit nicht einknicken.

Jeder ist dazu Berufen, sich nicht Untertan machen zu lassen,
Dass die Liebe kapituliert und wir uns alle nur noch hassen.

Jeder trägt die Verantwortung, etwas zu unternehmen, selbst zu handeln,
Und nicht mit dem kleinen Teufelchen auf der Schulter anzubandeln.

Ich glaube das Leben verbirgt wesentlich mehr,
Aber danach zu forschen ist nicht Jedermann Begehr.

Darum ist es so wichtig das wir uns zu unserem Auftrag bekennen.
Und nicht zu Grunde gehen, weil wir nur davor hinfort rennen.

Versteckt euch nicht und nehmt den Kampf auf euch,
Arrangiert euch nicht mit dieser grausamen Seuch,

Welche versucht, euch auf die Gegenseite zu ziehen,
Nur so könnt ihr dem puren Hass doch noch entfliehen.

Der Mensch ist mehr als nur die Summe seiner Sorgen und Triebe,
Er ist ein stetig wachsendes Kind der alles erfühlenden Liebe.

Es fängt ganz im Kleinen an,
Aber hält man sich in der Bahn,

Dann kann man tatsächlich etwas bewegen,
Und auch noch neue Mitstreiter anregen.

Um so weiter die Schar an Gleichgesinnten wächst,
Desto schneller du den Geschmack des Sieges schmeckst.

Ignoranz, Neid und Habgier sind die stärksten Gegenspieler,
Die Bildzeitung und die NPD sind deren erfolgreichste Dealer.

RTL, Sat.1 & Co. wollen dich zu ihren Fernseh-Zombies verwandeln,
Dein Hirn ist dir nicht gegen, damit es geldgeile Medienmacher misshandeln.

Hier und heute möchte ich die Rebellion gegen die falsche Menschlichkeit beginnen,
Es obliegt Euch gleichzuziehen. Ich sage: Nur gemeinsam können wir gewinnen.

Bonusepilog:

Mein Weg ist der Glaube an Gott und seine Botschaft, den ER enttäuscht nicht,
Ganz im Gegensatz zum Menschen, welcher mir täglich schlägt ins Gesicht.

Aber genau dafür schenkt mir der Herr immer wieder auf neue seine Liebe,
Gleichgültig wären mir die Menschen, sagte er nicht, dass IHM an jedem was liege.



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright! 

Freitag, 16. November 2012

Kostprobe aus dem Poetenschädel

Vorwort: Es ist nicht leicht nachzuvollziehen, was sich so alles im Kopf des unscheinbar Nächsten alles so abspielt. Und vor allem wie und warum. Schon fast philosophisch müsste man sich dem Thema nähern um überhaupt nur ein bisschen Licht in das Dunkel eines Schädels zu bekommen. Wie sehr würde dann erst der Schädel eines Poeten herausfordern? Hier ist findet sich vielleicht eine Antwort darauf.

Kostprobe aus dem Poetenschädel

Was geht in einem Poetenschädel so vor sich?
Herrscht dort das Chaos oder ist es ordentlich?

Die Einen meinen, ohne Ordnung sei das schreiben und dichten hoffnungslos,
Die Anderen vertreten strickt den Standpunkt: Nur ein Genie beherrscht das Chaos.

Keine dieser zwei Postionen lässt sich als die absolut Richtige benennen,
Es gibt solche und solche, das muss jeder Poet für sich selbst erkennen.

Doch wenn der Erste, initiale Geistesblitz im Poetenschädel seine Wirkung entfaltet,
Dann wir die Problematik schnell klar, was sich für einen Poeten schwierig gestaltet.

Imaginäre Donner folgen schmetternd auf die Blitze,
Zügellos wirkende Inspiration ergreift von ihm Besitze.

So wütet es, dass Ideengewitter,
Bis auf das, das Hirn erzitter'.

"Wohin nur, wohin nur mit all den Gedanken und Ideen,
Bloß keinen verlieren, bloß keinen der Blitze übersehen.

Papier, Stift und PoetenSinn, schnell(!), zu mir,
Bevor es mir ein weiterer Blitz wieder ausradier'."

Viel zu begrenzt ist die gedankliche Kapazität,
Wenn Mutter Inspiration ihre Keimlinge aussäht.

Donner um Donner, Blitz um Blitz, das schafft wahre Wortgewalt,
Und man hört schon in der Ferne, wie bereits das nächste Gewitter hallt.

Ein Hirnrekorder, das wäre die Erfindung des Jahrhunderts,
Stattdessen bauen wir lieber künstliche Hirne, aber wenn wunderts,

Der Mensch war schon immer für ein paar abgefahrene Paradoxen gut,
Kreativität, sie ist das Größte, vor ihr zeihe ich meinen Hut.

Das gedankliche, überraschende Wetterphänomen wütet weiter,
Was wäre ein Dichter bloß ohne seinem kreativen Begleiter.

So küsst ihn die Muse,
Öffnete ihm ihre Bluse,

Gewährt mir so den vollen Zugang zu ihrer wundervollen Pracht.
Er behandelt sie selbstverständlich, mit angemessen viel Bedacht.

Er kann es sich nicht leisten, dass sie ihm ihre Gunst nicht mehr gewährt,
So entsteht der Fluss der Poesie, der Niederschlag des Gewitters hat sich bewährt.

Inspirationen verwalten, sich durch ihre überraschenden Ideen bereichern lassen,
„Oh, du holde Kreativität, wie nur kann ich noch mehr deines Reichtums erfassen?

Niemals könnte ich mich gegen dich auflehnen, gegen dich rebellieren,
Wärst du es doch, welche mich lässt derartige Rebellionsgedanken kreieren.“

So schreibt der Dichter Epik, Dramatik und Poesie mit all den jenen Eigenheiten,
Die Lyrik bieten hierfür unzählig Wege um frohen Mutes voranzuschreiten.

Zu oft wird die Zeit eines Menschenleben wertlos verschwendet,
Hat den Bezug zu wahrhaftiger Schönheit verloren und verendet.

All die Präzision der ineinander fassenden chaotisch wirkenden Ordnung der Natur,
Die Komposition der Welt, sie ist perfekt verfasst, völlig egal ob in Moll oder Dur.

Kein Mensch ist allein zu irgendetwas fähig,
Stets ist er von der Kreativität abhängig.

Darum möchte ich ihr als Dauerabonnement nichts Schuldig bleiben,
Will von ihrem Reichtum, welchen sie mir schenkt, weiter verbreiten.

Jeder sollte von den wohl schmeckenden Backwaren der „Lyrik“ probieren,
Möglichst bevor sie die notwendigen Geschmacksknospen dafür verlieren.

Jeder Text, eines Poeten, ist ein köstlicher Kuchen,
Und ihr dürft jeden, dieser Meisterwerke versuchen.

Auf dass euch ein jeder Kuchen wohl mundet,
Mal sehen, wie ihr nun mein Gebäck befundet.


servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright! 

Freitag, 9. November 2012

Der heilige Mammon

Vorwort: Dieser Text stellt sich genau gegen diese Situation, wenn man zum Beispiel bei einem Versicherungsmarker, Vermögensberater oder Autoverkäufer sitzt und unter dem Gespräch sieht, wie er geistig abschweift und wohl seine näherrückende, mögliche Provision im Kopf überschlägt. Für den Moment, wenn man in seinem Geist die Kasse klingeln hört und sich die Pupillen durch Dollar- bzw. Eurozeichen ersetzten. Genau für diese Situation und dem was dahinter steckt ist der folgende Text geschrieben worden.

Der heilige Mammon

Kapitalismus wird zur Religion,
Preist ihn, den heiligen Mammon!

Jeden Samstag auf neue, flattern sie ins Haus,
Produktinformationen und Kaufempfehlungen nennt sich dieser Graus

Papier, welches mir das Sparen vorrechnet,
Kaufen sie jetzt bei uns, investieren sie ihr Geld ausgezeichnet.“

5555 Euro können sie bei uns sparen,
[Kleingedruckt] Aber nur ab 50000 Euro, und nur bei bestimmten Waren.“

Wie viel Geld spare ich erst, wenn ich gar nichts kaufe,
Was ich vielleicht sowieso gerade nicht brauche.

Einkäufe ohne Notwendigkeit, ohne Sinn und Verstand,
Mammon sagt: „Scheiß egal, leg einfach alles aufs Band.“

Stopfe ihn voll den Warenkorb im Internet,
Und es werden dir nicht einmal die Versandkosten dafür berechnet.“

Bares reicht nicht aus, die Kreditkarte wird gezückt,
Der Kauf neuer, teurer und prestigeträchtiger Waren zu sehr entzückt,

Als dass man das schlechte Gewissen nach Vernunft schreien hört,
Darauf basiert unser Finanzleben, ist das nicht gestört?

Mein Geldbeutel gähnt mich immer nur aufs neue an,
Ich kann mich selbst schon nicht mehr lösen aus des Mammons Bann.

Das Glücksgefühl neuer Waren, will ich nicht mehr missen,
Ich muss schnell was kaufen, sonst wird es wieder lauter, das Gewissen.

Es ruft: „Nein, leg dein Geld doch lieber sinnvoll an!“
Aber ich kontere gekonnt: „Nööö! An mein hart verdientes Geld lasse ich keinen Banker ran!“

Die sind doch erst recht die Handlanger der Geiz- und Gier-Instituten“
Das widerspräche all meinen persönlich festgelegten Statuten!“

Alles dreht sich nur noch ums Geld,
Als wäre es das Einzigste was zählt auf dieser Welt.

Was ist aus den Werten wie Freundschaft, Tugendhaftigkeit und Nächstenliebe geworden?
Sind diese etwa auch der Globalisierung gefolgt, in Billiglohnländer, in den Süd-Osten?

Wenn ich mir ansehe, wie die Menschen dort von den Konzernen behandelt werden,
Am Ende des Arbeitsverhältnisses erwartet sie nur ein großer Berg aus Scherben.

Sie hatten keine Kindheit, keine Zeit für Religion oder Kultur,
Fanden nie Genuss am Leben, wie zum Beispiel in der Schönheit guter Literatur.

Was aber stets wichtig war, das war die Konjunktur,
Selbstverständlich ohne Rücksicht auf die „unwichtige“ Natur.

Was jucken uns schon so ein paar Grad globaler Erderwärmung,
Gewinnt man doch für die Idee, „nie wieder Kratzen!“, jedermanns Zustimmung.

Dabei wird jedoch konsequent unterschlagen,
Dass wir dann nicht mehr laufen, sondern nur noch durch das Wasser waten.

Denn das gesamte Packeis und die majestätischen Gletscher sind abgetaut,
Ach... an der Prognose haben wir wohl immer vorbeigeschaut?“

Opportunismus nennt man diese rücksichtslose Einstellung,
Das heißt, Triebmittel und Entscheidend ist nur die eigene Bevorzugung.

Kein gewinnorientiertes Unternehmen wird dir etwas schenken,
Eher wird es dich in der Produktnutzungsfreiheit weiter einschränken,

Als du es eh schon genug bist, was für ein Frust!
Und wenn du tatsächlich mehr willst, du erst wieder löhnen musst.

Geld, Geld, Geld,
Geld regiert die Welt.

Erkenne ich diese Regierung als die meine an?
Oder stelle ich mich ihr, wie ein Mann!

Nicht nur Männer braucht es im Kampf gegen Mammons Herrschaft,
Auch Frauen müssen ran, damit es das Böse dahinrafft,

Mammon ist die Ausgeburt von den menschlichen Trieben Gier und Geiz.
Wenn ich sehe was er aus den Menschen macht, kriege ich einen Brechreiz.

Wie sie all ihre Prinzipien über Bord werfen und das für lau,
Familienväter verkaufen ihre Kinder oder sogar ihre Ehefrau.

Zerstören jeglichen Halt und alle Liebe in ihrem Umfeld,
Und merken nicht, wie ihr Leben in tausend kleine Stücke zerfällt.

Lange sind sie schon am rettenden Wendepunkt der Misere vorbei gerannt,
Den Rückweg sieht aber nur jener, der Mammon als seinen Gegner hat erkannt.

<<>> 

Es gibt nur einen richtigen Weg aus diesem Leben, aus diesem ganzen Trott,
Erkaufen ist nicht drin: MasterCard, Visa und AmericanExpress, alles nur Schrott.

Das letzte Hemd in deinem Leben hat keine Taschen,
Ich rede kein wirres Zeug, das sind Tatsachen!

Das einzige mit tatsächlichem Wert in deinem Leben ist das was du bist,
Und die Zeit, die dir hier auf Erden für dein Leben gegeben ist.

Vergesse nie, auch diese Zeit ist begrenzt, also mach was gescheites daraus
Oder du blickst einmal auf den Leben zurück und dich überkommt der Graus.

Am Ende hast du den falschen Gott angebetet, bist dem falschen Ideal nachgerannt,
Und du kannst nicht einmal sagen, es hätte dich nie Jemand davor gewarnt.

Ich möchte kein Kapitalist sein, wie eine Marionette vom Gelde regiert,
Lieber blicke ich mal auf mein Leben zurück und sage: „Ja, das Leben hat sich rentiert!“


servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright! 

Mittwoch, 30. Mai 2012

Servus!

Servus zusammen,

letzthin sprach mich jemand auf meine liebste Grußformel mit dem Wortlaut "Servus" hin an und meinte: "Hey, du weißt schon das du den anderen damit als Sklaven grüßt und das eigentlich ein "niederer" Gruß ist und deshalb schon extrem unhöflich ist?" Sichtlich überrascht von dem Wissen  Desjenigen, der mich da belehrte phrasierte ich prompt, mit einer rechts hochgezogenen Augenbraue: "Sind wir nicht alle Sklaven von irgendwas oder irgendjemanden?" Das Gespräch, das Thema war somit genauso schnell beendet, wie es begann, glücklicherweise. Denn, meine Gedanken drehten sich schlagartig nur noch um das eine: "Wovon bin ich ein Sklave, was macht mich zum Untertan, was hat die Macht über mich?"

Philosophische und theologische Gedankenspiele entfalteten sich in meinem Geist und kapselten mich mal wieder radikal von meiner Umwelt ab. Ich denke an afroamerikanische Sklaven, welche von Weißen zur Zwangsarbeit misshandelt wurden und an ihre Aufstände und Bürgerrechtsaktivisten. Ich denke an die Worte in der Bibel, dass ein Christ ein Sklave des Herrn sein soll und ausschließlich ihm dienen soll. Ich dachte an menschenunwürdige Ausbeutung und gewissenloser Bereicherung auf kosten von vielen Unschuldigen. An gewissenlose Geschäftemacher, welche nur ihren Reichtum und Profit sehen, aber nicht der Menschen, der ihn erarbeitet. Mir schallt das Sklavendasein von Pornographie im Schädel, welche falsche Maßstäbe und Vorstellungen in die Köpfe der Konsumenten brennt. Mir kommen Prostituierte und ähnlich fehlgeleitete Persönlichkeiten in den Sinn, welche tief in einem weltweiten Sumpf der Menschenschrieberrei und kranken, sexuellen Machtspielchen noch schlimmer fehlgeleiteter Männer stecken. Und ich denke an die Dinge und Einflüsse, welche uns so sein lassen, wie wir letztendlich sind.

Sklaven der Angst, Sklaven des Mammon/Dollar/Euro, Sklaven der Habgier, Sklaven der Selbstsucht, Sklaven des Leistungsdrucks, Sklaven der Werbeindustrie, Sklaven von Macht- und Egospielchen und so weiter. Mit hunderten weiteren Sklaventreibern würde sich die Liste fortführen lassen. Immer sind es Kräfte, Mächte und  Eindrücke welche maßgeblich Einfluss auf unser Denken und Handeln haben wollen. Doch wollen sie uns , bis auf einige wenige Ausnahmen,  nichts gutes. Stattdessen wollen sie nur sich selbst bereichern, so wie die ehemaligen Kolonialherren des alten Europas im Industriezeitalter.

Wikipedia schreibt: "Er kommt aus dem Lateinischen (servus, lat: „der Sklave“, „der Knecht“) und bedeutet in Kurzform „Ich bin Dein Diener“ oder „zu Diensten“." Aus diesem Standpunkt zeigt sich erst der Trugschluss, des Belehrenden im ersten Absatz. Es heißt eigentlich, dass der Grüßende der Sklave ist und nicht der Gegrüßte. Aber das hält mich nicht vom Weiterdenken ab.

Würde ich mir das direkt in meinen Sprachduktus übertragen, würden wahrscheinlich die Meisten schief gucken. Es wäre einfach zu ungewöhnlich, meinem Nächsten zum Gruße eine solche Formel zu entgegnen. "Ich bin dein Diener, Günther!" - "Zu Diensten, KFZ-Meister, welcher mit die defekte Birne an meinem Auto wechselt!" Schon schräg, wie ich auf den ersten, ja, sogar auf den zweiten Blick empfinde.

Aber wie ist es, wenn ich mal weiter darüber nachdenke. Was steckt wirklich hinter dieser Haltung. Und Apropos "meinem Nächsten" - steckt das nicht eine tiefere, biblische Aussage dahinter?!

Als Christ mache ich mir häufig über nüchtern-weltlich betrachtete "belanglose" Dinge mehr Gedanken, als es vielleicht zu erwarten ist - aber gerade diese, meist philosophisch, theologisch und historisch fundierte Gedanken machen so einen Spaß, das es mir zu einem meiner liebsten Hobbys geworden ist, sofern man dies als ein Solches nennen kann. Das noch kombiniert mir Linguistik und Lyrik - und mein Gesicht strahlt wahre Freude aus. Aber das nur nebenbei, zur Erklärung. Des Weiteren wachse ich selbst an vielen solcher Gedanken geistig weiter und gibt mir das Gefühl, etwas bereicherndes mit meinen Ressourcen angefangen zu haben. Auch wenn es sich in jenen Fällen nicht um klassisches Auspowern / den üblichen Energieabbau im sportlichen Sinne geht.

Aus christlicher Sicht ist "Servus" eigentlich eine der besten, würdigsten und passendsten Grußformeln, welche man überhaupt wählen könnte. Zudem kommt, dass man damit auch nicht an Tages- oder Jahreszeiten und Hallo-Formel oder Tschüss-Formel gebunden ist. Aus dem geschichtlichen Aspekt ist man nicht einmal an eine Hierarchie gebunden - da "Servus" in der Vergangenheit selbst in der bayrischen Elite, wie dem ehem. Herrschaftshaus oder den dazugehörigen Aristokraten üblich war. Letztendlich drückt "Servus" eine freundliche, zuvorkommende, allround Grußformel mit, meiner Meinung nach, tollem Klang aus.

Weiter gedacht drückt es aber auch eine echt biblische Haltung gegenüber dem Nächsten aus - auch wenn ein Servus vorrangig bis ausschließlich gegenüber dem Grüßenden sympathischen Menschen geäußert wird.

Auch wenn man sich jetzt nicht sehr mit dem christlichen Glauben persönlich identifizieren mag, ist das Gesetzt der Nächstenliebe das überhaupt vernünftigste was je unter der Menschheit verbreitet worden ist. Biblische Werte und Moral bilden auch das Grundgerüst für das deutsche Grundgesetz. Und wenn es, aus unchristlicher Sicht, Jesus wirklich gegeben hat - und er auch stets das sagte und das getan hat, was da in der Bibel seht, dann ist er auch das beste Vorbild überhaupt. Das wäre es sogar, wenn es ihn nicht gegeben hätte und die Bibel bloß ein Märchen wäre.

Versteht mich nicht falsch. Ich versuche den Nicht-Christen zu vermitteln, dass selbst wenn sie nicht daran glauben sollte, der Inhalt der Bibel stets höchst lehrreicher Natur ist. Darum habe ich die folgenden drei Bibelstellen, welche die "Servus-Thematik" ansprechen herausgesucht.

" Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient." Lukas 22,27 EU
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.  Markus 10,45 EU
Darauf wird der König ihnen antworten: ›Ich sage euch: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt – und wäre er noch so gering geachtet gewesen –, das habt ihr für mich getan. Matthäus 25,40  NGÜ

Alle drei Aussagen sprechen eine äußerst hohe Form der Nächstenliebe an. Sie sprechen an, dass wir uns an Jesus ein Beispiel nehmen sollen, ihn als Vorbild für unser Leben einsetzten sollen und sich Hass und derartiges Verhalten gegen dieses Idealbild stellt. Jesus sagt zu den Christen, dass sie all den Menschen, welchen sie begegnen immer dienlich sein sollen. 


"Und wenn jemand von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm."  Matthäus 5,41 NGÜ

Selbst wenn der Nächste / der Gegenüber nur sein Bestes im Sinn hat, soll man ihn nicht abweisen, sondern mit ihm weiter gehen, als er es verlangt hat. "Mission: Leben" nennt sich so etwas unter Christen. Durch eigenes, "liebenswürdiges" Verhalten gegenüber dem Nächsten wird er einen Selbst auch höher schätzten.


Ich bin mir aber auch durchaus bewusst, dass es nun auch Menschen gibt, welche einen wirklich nur ausnutzten wollen. Sie lassen sich nicht durch das "dienliche", nächstenliebende Verhalten zu einer besseren Persönlichkeit bewegen. Letztendlich geht es auch nicht darum, dass der Christ (und jetzt kommt ein Nicht-Christ nicht mehr mit) ein Sklave des Herrn ist und in seinem Auftrag den Dienst am Nächsten verübt. Doch stellt sich einer dieser ausnützenden Missetäter gegen uns, gegen den Herren der Christsklaven, so wird er auch keine entsprechende Unterstützung von den Christen, in seinem egoistischem Sinn bekommen. Schließlich wurden die Gottesgläubigen (im Alten Testament noch Juden) aus der Tyrannei des Pharaos von Ägypten auch von Mose in die Freiheit geführt.

Nach dieser theologisch-geistlichen Exkursion lässt sich eigentlich nur noch eines erwähnen.

Mein liebster-, allround-Gruß hat ein festes Fundament auf festem Grund. Und keiner wird es mir zerstören können. Egal ob er nach einer "menschlichen" Hierarchie über mir "verkehrt" oder einen fraglich schlauen Spruch auf den Gruß "Servus" hat.


servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
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