Vorwort: Dieser Text stellt sich genau gegen diese Situation, wenn man zum Beispiel bei einem Versicherungsmarker, Vermögensberater oder Autoverkäufer sitzt und unter dem Gespräch sieht, wie er geistig abschweift und wohl seine näherrückende, mögliche Provision im Kopf überschlägt. Für den Moment, wenn man in seinem Geist die Kasse klingeln hört und sich die Pupillen durch Dollar- bzw. Eurozeichen ersetzten. Genau für diese Situation und dem was dahinter steckt ist der folgende Text geschrieben worden.
Der heilige Mammon
Kapitalismus
wird zur Religion,
Preist
ihn, den heiligen Mammon!
Jeden
Samstag auf neue, flattern sie ins Haus,
Produktinformationen
und Kaufempfehlungen nennt sich dieser Graus
Papier,
welches mir das Sparen vorrechnet,
„Kaufen
sie jetzt bei uns, investieren sie ihr Geld ausgezeichnet.“
„5555
Euro können sie bei uns sparen,
[Kleingedruckt]
Aber nur ab 50000 Euro, und nur bei bestimmten Waren.“
Wie
viel Geld spare ich erst, wenn ich gar nichts kaufe,
Was
ich vielleicht sowieso gerade nicht brauche.
Einkäufe
ohne Notwendigkeit, ohne Sinn und Verstand,
Mammon
sagt: „Scheiß egal, leg einfach alles aufs Band.“
„Stopfe
ihn voll den Warenkorb im Internet,
Und
es werden dir nicht einmal die Versandkosten dafür berechnet.“
Bares
reicht nicht aus, die Kreditkarte wird gezückt,
Der
Kauf neuer, teurer und prestigeträchtiger Waren zu sehr entzückt,
Als
dass man das schlechte Gewissen nach Vernunft schreien hört,
Darauf
basiert unser Finanzleben, ist das nicht gestört?
Mein
Geldbeutel gähnt mich immer nur aufs neue an,
Ich
kann mich selbst schon nicht mehr lösen aus des Mammons Bann.
Das
Glücksgefühl neuer Waren, will ich nicht mehr missen,
Ich
muss schnell was kaufen, sonst wird es wieder lauter, das Gewissen.
Es
ruft: „Nein, leg dein Geld doch lieber sinnvoll an!“
Aber
ich kontere gekonnt: „Nööö! An mein hart verdientes Geld lasse
ich keinen Banker ran!“
„Die
sind doch erst recht die Handlanger der Geiz- und Gier-Instituten“
„Das
widerspräche all meinen persönlich festgelegten Statuten!“
Alles
dreht sich nur noch ums Geld,
Als
wäre es das Einzigste was zählt auf dieser Welt.
Was
ist aus den Werten wie Freundschaft, Tugendhaftigkeit und
Nächstenliebe geworden?
Sind
diese etwa auch der Globalisierung gefolgt, in Billiglohnländer, in
den Süd-Osten?
Wenn
ich mir ansehe, wie die Menschen dort von den Konzernen behandelt
werden,
Am
Ende des Arbeitsverhältnisses erwartet sie nur ein großer Berg aus
Scherben.
Sie
hatten keine Kindheit, keine Zeit für Religion oder Kultur,
Fanden
nie Genuss am Leben, wie zum Beispiel in der Schönheit guter
Literatur.
Was
aber stets wichtig war, das war die Konjunktur,
Selbstverständlich
ohne Rücksicht auf die „unwichtige“ Natur.
Was
jucken uns schon so ein paar Grad globaler Erderwärmung,
Gewinnt
man doch für die Idee, „nie wieder Kratzen!“, jedermanns
Zustimmung.
Dabei
wird jedoch konsequent unterschlagen,
Dass
wir dann nicht mehr laufen, sondern nur noch durch das Wasser waten.
Denn
das gesamte Packeis und die majestätischen Gletscher sind abgetaut,
„Ach...
an der Prognose haben wir wohl immer vorbeigeschaut?“
Opportunismus
nennt man diese rücksichtslose Einstellung,
Das
heißt, Triebmittel und Entscheidend ist nur die eigene Bevorzugung.
Kein
gewinnorientiertes Unternehmen wird dir etwas schenken,
Eher
wird es dich in der Produktnutzungsfreiheit weiter einschränken,
Als
du es eh schon genug bist, was für ein Frust!
Und
wenn du tatsächlich mehr willst, du erst wieder löhnen musst.
Geld,
Geld, Geld,
Geld
regiert die Welt.
Erkenne
ich diese Regierung als die meine an?
Oder
stelle ich mich ihr, wie ein Mann!
Nicht
nur Männer braucht es im Kampf gegen Mammons Herrschaft,
Auch
Frauen müssen ran, damit es das Böse dahinrafft,
Mammon
ist die Ausgeburt von den menschlichen Trieben Gier und Geiz.
Wenn
ich sehe was er aus den Menschen macht, kriege ich einen Brechreiz.
Wie
sie all ihre Prinzipien über Bord werfen und das für lau,
Familienväter
verkaufen ihre Kinder oder sogar ihre Ehefrau.
Zerstören
jeglichen Halt und alle Liebe in ihrem Umfeld,
Und
merken nicht, wie ihr Leben in tausend kleine Stücke zerfällt.
Lange
sind sie schon am rettenden Wendepunkt der Misere vorbei gerannt,
Den
Rückweg sieht aber nur jener, der Mammon als seinen Gegner hat
erkannt.
<<>>
Es
gibt nur einen richtigen Weg aus diesem Leben, aus diesem ganzen
Trott,
Erkaufen
ist nicht drin: MasterCard, Visa und AmericanExpress, alles nur
Schrott.
Das
letzte Hemd in deinem Leben hat keine Taschen,
Ich
rede kein wirres Zeug, das sind Tatsachen!
Das
einzige mit tatsächlichem Wert in deinem Leben ist das was du bist,
Und
die Zeit, die dir hier auf Erden für dein Leben gegeben ist.
Vergesse
nie, auch diese Zeit ist begrenzt, also mach was gescheites daraus
Oder
du blickst einmal auf den Leben zurück und dich überkommt der
Graus.
Am
Ende hast du den falschen Gott angebetet, bist dem falschen Ideal
nachgerannt,
Und
du kannst nicht einmal sagen, es hätte dich nie Jemand davor
gewarnt.
Ich
möchte kein Kapitalist sein, wie eine Marionette vom Gelde regiert,
Lieber
blicke ich mal auf mein Leben zurück und sage: „Ja, das Leben hat
sich rentiert!“
servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!
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