Sonntag, 13. Januar 2013

Die Monster-Illustrierte

Vorwort: Oft kämpft man nicht mit Anderen, sondern mit sich selbst, beziehungsweise mit etwas, was einen nicht so sein lässt, wie man sein will oder sein sollte. Ein Erlebnisbericht in Reimform. Ein Gedicht, welches mehrere Themen, Erlebnisse verpackt, abschickt, klärt und gewinnbringend wiedergibt. Fragen, Ärger, Mut, Streit, Wut und der Gedicht als HappyEnd. Viel Freude

Die Monster-Illustrierte

In meinem Leben soll das Gute den Vorrang haben,
Und gegen all das Schlechte, da zeihe ich einen Graben,

Psychohygiene nennt man dieses Verhalten,
welches mir das Leben will, angenehm gestalten.

Eine, recht überlegt, ganz einfache mathematische Gleichung,
Mit Addition und Subtraktion zur fröhlichen Lebenserhaltung.

So einfach klingt sie, diese theoretisch formulierte Lebensdevise,
Aber tatsächlich geht meine Stimmung immer wieder in die Miese.

Selten ist eine Gleichung richtig, wenn sie mit roten Zahlen, im Minusbereich endet,
Reichtum ist doch mit Wachstum, einem Plus wertvoll gewonnener Dinge verwendet.

Kann man wahre Glückseligkeit und Lebensfreude kaufen?
Manch einer versucht 's indirekt, versucht seine Sorgen in Alkohol zu ersaufen,

Um so seinen Überhand gewonnen Problemen im Leben den Garaus zu machen,
Doch früher oder später kommt das Ende des Rausches, kommt das Erwachen.

Allein die Subtraktion funktioniert also nicht,
Es muss was besseres her, ein starkes Gegengewicht.

Ich will endlich wieder einen Lebensgenuss entwickeln,
Mich nicht immer in den eigens erschaffenen Frust verwickeln.

Hier drin, in meinem tiefsten Inneren, dort ist das Ungetüm eingesperrt,
Trotz Blockade kann ich es nicht kontrollieren, wenn es an mir zerrt.

In den guten Zeiten hab ich 's hinter Schloss & Riegel verbannt,
In den Schlechten entreißt es mir doch wieder die Überhand.

Ich fühle es deutlich, tief drin, in mir,
und es macht mich zum Tier.

Ich hasse es, was es mir aus meinem Wesen macht,
Wenn es mal wieder die Kontrolle über mich erhascht.

Das Monster, es ist immer da, es lässt nie nach,
Es ist ein Albtraum, wann werde ich endlich wach?

Ich spüre die Wut in mir, das Monster sucht nach Nahrung,
Verzweifelt versuche ich es zu halten, unter meiner Verwahrung

Es lechzt nach meinem Herzen und frisst meine Seele,
Danach krabbelt es hinauf in meinen Kopf und in meine Kehle,

Und legt mir falsche Worte in den Mund, sät bösartige Gedanken in mein Hirn,
Meine Fäuste ballen sich zusammen, Wutfalten bilden sich auf meiner Stirn.

Recht viel länger lässt sich das Monster nicht zurückhalten,
Ich bin nicht mehr Herr meiner Selbst, kann es nicht mehr walten.

Wohin nur mit all dem Ärger, mit all der Wut,
Es brodelt in mir, heißer als vulkanische Glut,

Meine Adern schwellen stetig an, zu pochenden, baumstammartigen Gebilden,
Rationales Denken und Verstand sind Drauf und Dran vollends zu verschwinden.

Aus meinen Ohren pfeift es, als entweiche aus ihnen druckartig weißer Dampf,
Ich laufe von unten nach oben, knallrot an, bin bereit für den anstehenden Kampf.

Für den Kampf, alles zu Kleinholz zu verarbeiten,

Und hinterher alle Schuldzuweisung abzustreiten.



Schließlich trifft mich nie die Schuld,

Waren es doch die Anderen, ohne Geduld,



Ohne Toleranz und ohne Intelligenz,

Also tragen sie jetzt auch dafür die Konsequenz!

...Verlust des Atems...

2 Stunden purem Hass, maßloser Feindseligkeit und reiner Boshaftigkeit später,
Erringt der er die Kontrolle über sich zurück und identifiziert den Täter.

...wiedererlangen des Atems...

Nichts war es, mit der Psychohygiene, so was das sicher nicht abgemacht,
Viel zu schnell sagt man zu seinem Hirn, zu seinem Verstand: Gute Nacht!

Und was ist des ganzen Resultat?
Es ist des Monsters kaltblütiges Attentat.

Ein Attentat nicht abgezielt auf die Beschimpften und Geschlagenen,
Sondern ein Attentat auf mich, den vom Monster hilflos Befallenen.

Wer glaubt, das Monster sei einfach nur ein Parasit,
Also meint, es stille nur seinen Appetit,

Zerstöre aber nie seinen Wirt,
Der gewaltig irrt.
   
Ich brauche eine Plan um es zu bezwingen,
Ein Geniestreich müsste mir dafür gelingen.

<<>>
   
Ja, dass ist es, ich habe einen effektiven Weg gefunden,
Um das Monster endlich empfindlich zu verwunden.

Kräftig umfasse ich den Griff von meinem lyrischen Schwert,
Ziehe es schwungvoll aus dessen Scheide: „An diesem Punkt ist Kehrt!“

Der Schlag geht genau zwischen des Monsters Rumpf und dessen Haupt,
Trügerisch, geradezu fatal, wer nun schon hat, an das Ende des Monsters glaubt.

Vorerst ist der Sieg mein, bis zum nächsten Mal muss nun einige Zeit vergehen.
Aber lang dauert es nicht, da wächst ihm ein neuer Kopf, samt neuer boshafter Ideen.

Doch, meine Waffe ist der Stift samt Schrift, geschärft mit meinem Poetengeist,
Der Schlag ist das gesprochene Worte, welcher mich mit dem Siege speist.

Ich schreibe drüber, erzähle euch davon,
Schaffe so eine gnadenlose Illustration.

Den Finger stets am Abzug, halte ich das Monster über Kimme und Korn,
Für dieses besitzergreifende Ungetüm empfinde ich keinerlei Pardon.

Nach und nach zerbröckelt das Ungetüm, wenn es bloßgestellt wird,
Und wieder und wieder ein Teil von ihm dabei zerfällt und stirbt.

Ich raube ihm seinen Einfluss auf mich und jage es aus meinem Körper hinaus,
Und was dem Monster am meisten schmerzt, jetzt seid ihr dran, ist euer Applaus.




servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
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