Dienstag, 28. Mai 2013

Medizingedichte I

Vorwort: In meinem ersten Teil "Medizingedichte" schreibe ich über wahre Begebenheiten, Erlebnisse und über eine Art gereimte "Leitfäden" für medizinischen Notfallsituationen. Der Wortschatz ist authentisch gehalten. Für die, welche die Begriff nicht sofort zur Hand haben, stehen unter den Gedichten die medizinischen Fachbegriffe übersetzt. Die Texte richten sich aber eher an den fachkundigen Leser. Viel Spaß beim Lesen und Erleben.
 
Medizingedichte I

Schockschwere Not

Kollabiert der Patient, beispielsweise beim Punktieren der Venen,
Solltest du flott seine Beine in die Hand nehmen.

Wird er darauf hin wieder ansprechbar,
Ist ihm wieder eine bequemere Position zumutbar.

Kehrt die Farbe jedoch nicht in sein Gesicht zurück,
Ist wohl die erste Maßnahme beim Schock missglückt.

Nun solltest du ihm reichlich Volumen infundieren,
Die zweite Maßnahme bei einem Kollaps probieren.

Versagen in diesem Falle „NaCl 0,9%“ und „Ringeracetat“,
So halte eine hyperosmolare Lösung wie „6% HES“ parat.

Der Arzt greift auch gern zu entsprechenden Medikamenten,
Um den Umstand des insuffizienten Kreislaufes rasch zu wenden.

Und wird der strapazierte Patient dann endlich rosig um die Nase,
Fähig wieder selbst zu handeln, ist er zurück in der geregelte Orthostase.

Wortschatz
Punktieren = Einstechen
Volumen = Menge an Flüssigkeit
infundieren = mittels Infusion in den Kreislauf einbringen
Kollaps = eingebrochener Kreislauf
NaCl 0,9% = isotone Kochsalzlösung (Infusion mit demselben Druck wie menschliche Blut)
Ringeracetat = Infusionslösung
hypersomolare Lösung "6% HES" = Infusionslösung mit hoher Teilchenkonzentration um die Flüssigkeiten aus dem Gewebe in den Kreislauf zu binden. (Aktuell in der Fachdiskussion der Wirkung)
insuffizient =  nicht genügenden
Orthostase = aufrechter Kreislauf

Kein Leben ohne Rhythmus

Leidet der an Lebenszeichen reduzierte Patient an einer Asystolie,
Kümmerst du dich um die Thoraxkompression und drückst wie noch nie.

Eine Cardio-Pulmonale-Reanimation ist nicht schwer, nichts Unmögliches,
Es ist immer der gleiche Ablauf, für den Erfahrenen fast Gewöhnliches.

Nun bist du sein Herz, sein Rhythmusgeber und seine Lunge,
Überstreckst seinen Kopf, befreist den Atemweg von der Zunge.

30 mal in 15 Sekunden die Thoraxkompression,
2 mal die sauerstoffreiche Atemluftventilation.

Der Arzt macht das Adrenalin 1 zu 10 zur Injektion bereit,
Gibt es intravenös, die Asystolie gehört gleich der Vergangenheit.

Glückt die Reanimation,
samt Notfallmedikation,

Wird der Patienten hoffentlich bald wieder vollends genesen,
Und wenn nicht, hat es nicht sein sollen, wird er bald (verwesen).

Wortschatz
Asystolie = Herzstillstand
Thoraxkompression = Thorax: Brustkorb, Kompression: Zusammendrücken
Cardio-Pulmonale-Reanimation = Herz-Lungen-Wiederbelebung
Atemluftventilation = Atemluft in Lunge "pumpen"/einbringen
Adrenalin = Stresshormon bzw. Medikament zu Steigerung bzw. Wiederaktivierung der Herzfrequenz
Injektion = Einspritzung
Reanimation = Wiederbelebung

Flimmern

Unkontrollierte Zacken beherrschen das Bild der EKG-Überwachung,
Der Monitor startet die Sirene, ruft das medizinische Personal zur Achtung.

Der Patient ist nicht mehr ansprechbar,
Liegt nur noch da, leblos scheinbar.

„Kammerflimmern, Defi klar machen“ ruft der Weißkittel,
Der Defi lädt auf, „reset“ des Herzens als einziges Mittel.

Der Pfleger beginnt instinktiv die Herz-Lungen-Reanimation,
Der Oberkörper stößt und hebt 30 mal zur Thoraxkompression.

Zeit gewinnen, bist der Defi und die Medikamente bereit sind,
Zirkulation und Ventilation, für jeden Beteiligten ein einziger Sprint.

Die Medikamente sind aufgezogen und bereitgestellt,
Der Defi steht auf 150 Joule und die Paddels sind eingegelt.

Der Dauerton des Defis dringt durch den Moment,
Die Ladung ist bereit, wie das geschulte Ohr erkennt.

Aufgesetzt auf Sternum und Apex, „Zurück, Defibrillation!“
Strom schießt durch die Brust, Blick auf den Monitor: keine Reaktion.

„Nochmal, Zurück, Defibrillation!“
Abermals keine eigene Herzfunktion.

„Und wieder, Zurück, Defibrillation!“
Reset geglückt, Nummer 3 ist eine erfolgreiche Cardioversion.

Erleichterung steht in den Gesichtern geschrieben,
Man hat alles gegeben, man hat alles zum Guten getrieben.

Kommt der Patient bald wieder zu Bewusstsein,
spürt er lediglich einen Schmerz um das Brustbein.

Aber genau dieser Schmerz ist ihm Zeuge dessen,
Den Einsatz der Ärzte und Pflege nicht zu vergessen.


Wortschatz
Monitor = Überwachungsgerät für medizinische Daten des Patienten
Kammerflimmern = lebensbedrohliche pulslose Herzrhythmusstörung, bei der in den Herzkammern ungeordnete Erregungen ablaufen und der Herzmuskel sich nicht mehr betätigt
Defi = Defibrillator = Schockgeber, ein medizinisches Gerät um durch gezielte Stromstöße die Herzreizleitung wieder in den korrekten Rhythmus zu bringen
Zirkulation = Kreislauf (in diesem Fall von Blut)
Ventilation = Beatmung
Joule = Energieeinheit für die Schockstärke des Defibrillators
Defibrillation = Abgeben eines Schocks
Sternum = Stelle am Körper: Brustbein
Apex = Stelle am Körper: über der Herzspitze (links-seitlich am Brustkorb)
Cardioversion = Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus




servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!

Montag, 20. Mai 2013

Kurzgedichte "Kapitel I"

Vorwort: Kurzgedichte sind kleine "Happen" Lyrik, welche nicht zu sehr voll machen aber trotzdem im Geschmack den Hauptmahlzeiten in nichts nachstehen sollen. Auch in Kurzgedichten werden Geschichte oder Zusammenhänge erzählt, erörtert oder beäugt. Nur eben in einer anderen Dimension. Kurzgedichte sind wie das Fingerfood, welche in Gesellschaft bereitgestellt wird und jeder sich daran kurzweilig dran bereichern darf und soll. Viel Freude.

Kurzgedichte "Kapitel I"

Schlüsselschussel

Die Tür ist zu, der Riegel im Schloss,
Ein offenes Fenster nur im Obergeschoss,
Ich suche bis zum Hosentaschengrund,
Wo ist nur dieser doofe Schlüsselbund,

Das Fenster(!), es zu hoch um es so zu erklimmen,
Ich bin zu unsportlich, das Regenfallrohr zu bezwingen,
Scheibenkleister! Ohne Erfolg bleibt die Suche,
Abermals schlägt der Schlüsseldienst zu Buche.

Mp3accident

Verträumt läuft der Unbekannte den Gehsteig entlang,
Ungeachtet der Baustelle in seinem absehbaren Gang.

Vorbei an Warnschildern, er überhört die Rufe der Passanten,
Tagträumend, Kopfhörer besetzt musste er im Krankenhaus landen.

Das rechte Bein und die Wunden am Kopf sollen wieder werden,
Seine Unachtsamkeit aber wird ihn nicht noch einmal gefährden.

Krach mit dem Busfahrer

Du weißt du bist zu spät,
Hoffst der Busfahrer auch,
Hast ihn schon in der Ferne erspäht,
Du rennst, du kannst es schaffen, du hustest Abgasrauch.

Der Bus ist ohne dich abgefahren,
Der Fahrer, er muss lautstark lachen,
Das Lachen lässt seine Sorgfalt versagen,
Er lässt den Bus auf ein haltendes Auto krachen.

Wer sitzt noch nach, zu so später Stund?

Friedrich Schillers Erlkönig sollte auswendig aufgesagt werden,
Um Zeit zu sparen wurde von jedem nur die Hälfte abgeprüft.
Welche Hälfte jedoch, mochte der Lehrer bis dahin verbergen,
Simon / Ich wählte das Risiko und hatte dies sodann mit Nachsitzen verbüßt.



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
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Montag, 13. Mai 2013

Ein Euro bedeutet einmal mehr Freiheit!

Vorwort: Moral als Lebensphilosophie? Tugendhaftigkeit bis zum "Geht-nicht-mehr"? Mit maximaler Lautstärke die Welt retten anstatt ihrem tosendem Untergang tatenlos beizuwohnen? Das ultimative wertorientierte Leben ist keine Utopie... es ist ein riesen Gag! Ein selbstironisches Epos über eine nebensächliche Banalität, welche mich tatsächlich beschäftigt und in diesem Text ins Ultimo getrieben sein wollte.

Ein Euro bedeutet einmal mehr Freiheit!

Du bist einfach ein hoffnungsloser Moralapostel
Tugend + Lautstärke ist gleich "Weltretten", ist die Formel

Du bist neurotisch verrückt nach allumfassender Gerechtigkeit
Aber fragst du dich manchmal: "Gehe ich damit vielleicht zu weit?"

Ich meine, es ist wahrlich edel, wenn du dich für die Schwachen einsetzt,
Wenn du dein eigenes Wohl geringer als das deines Nächsten schätzt.

Und ja, es ist auch gut, wenn du eine gefestigte Meinung vertrittst,
Wenn du weißt, warum du vieles ablehnst oder für nur manches sprichst.



Aber bitte sei nicht so sehr auf Gerechtigkeit und Moral aus, dass du beim Einkaufen nur von den langen Reihen von Einkaufswagen deinen Wagen nimmst und ihn nach dem getätigten Einkauf ausschließlich bei den kurzen Reihen wieder ankettest. Wer bist du? Der RobinHood der Einkaufswägen? Dein reichen Reihen nehmen, den armen Reihen geben?



Müsstest du in deinem Moral- und Gerechtigkeitswahn nicht jeden einzelnen Wagen mit Münzen füttern, losketten und in die Freiheit einlassen? Jedem Wagen einen Ruck in die Selbstbestimmtheit schubsen? Nur so wären sie auch noch frei davon nur dem bösen Konsum, der Gier nach "mehr" und "zu viel davon" dienlich zu sein. Ruf doch eine Medienkampagne ins Leben: „Ein Euro rettet einen Einkaufswagen aus der Gefangenschaft.“



Man stelle sich vor, all die glücklichen, freien Einkaufswagen. Wahrscheinlich werden sie sich auch in der freien Wildbahn wieder zu Reihen und Schlangen zusammenschließen. Aber wenn sie es dort tun, dann nur aus ihrem eigenen, freien Willen und aus der Idee, dass sie dann mit den frei gewordenen Eurostücken wieder neuen, noch in Gefangenschaft lebenden Einkaufswagen die Freiheit schenken können. Die Welt wird eine so viel bessere Welt sein, wenn erst alle Wagen in Freiheit leben.



Die Revolution, diese Freiheitsbewegung wird sich schnell ausbreiten, wird schnell viele Anhänger unter den Wagen finden. Immer mehr werden sich anschließen und Ketten für die Freiheit bilden. Ketten aus Einkaufswagen aus eigener Überzeugung und nicht Ketten von Wagen, gebildet von Menschenhand. Der Mensch hat schon zu oft zerstörerisch in der Natur eingewirkt. Es ist die Zeit gekommen dem ein Ende zu setzten.



Heute, an diesem Abend gründe ich die Organisation, welche sich für freie Einkaufswagen einsetzt. Welche sich gegen die Tyrannei der Versklavung von Einkaufswagen stark macht. Welche Befreiungsaktionen vor allen Wagengefängnissen, besser bekannt als Verbrauchermärkte organisiert und die Wagen in ihre Freiheit entlässt. „Ich bremse auch für Einkaufswagen!“ wird an unseren Stoßstangen zu lesen sein.



Mit vergitterten Masken werden wir der Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Niemand wird uns stoppen können. Besonders hart verurteilen wir diese „Märkte“ an welchen Kindereinkaufswagen gehalten werden. Gerade ihnen sollte eine Kindheit, ein Aufwachsen ohne Ketten möglich sein. Unser emotionales Band, unsere Verbindung zu den Einkaufswagen kann weder die Staatsgewalt noch jemand anderes zerstören. Sekündlich werden irgendwo auf dieser Welt Einkaufswagen gegen ihren willen wieder rücksichtslos auf seine Gefühle oder Wünsche an einer Reihe weiterer Einkaufswagen angekettet. Sehen sie nicht weg. Was haben ihnen denn die Einkaufswagen getan, dass sie sie mit ihrer Gleichgültigkeit so sehr abstrafen?



Und wir nennen uns „shopping cart peace!“ Werden sie jetzt Mitglied oder spenden sie ihre 50 Cent, 1 Euro oder 2 Eurostücke und bewirken sie damit etwas gutes, schenken sie einem Einkaufswagen seine Freiheit und somit auch wieder seine Würde.



Wir haben sogar schon eine Facebookseite, auf welcher wir täglich unsere Erfolgsgeschichten schreiben, Tipps für eigene Befreiungsaktionen bereitstellen und ihr euch den Gefällt-mir-Applaus des Web2.0 für eure hochgeladenen Fotos von befreiten Wägen abholen könnt. Drücke heute noch auf „Gefällt mir“ unter www.facebook.de/shoppingcartpeace und zeig deine Gesinnung für Gerechtigkeit, für ein freies Leben für Einkaufswagen!



Gehen Sie mit uns dieses Wagnis ein und beenden sie die Tyrannei durch Aldi, Lidl, Norma, Penny, Edeka und vielen weiteren Einkaufswagenversklavern. Noch immer leben viele tausenden, Millionen Einkaufswägen auf die Welt in Gefangenschaft. Gemeinsam können wir etwas bewirken, gemeinsam können wir etwas verändern. Nur Gemeinsam können wir diese Welt zu deiner besseren Welt gestalten.



Okay, jetzt machen sie echt einen Sinn, deine Moral- und Gerechtigkeitsaussagen
All diese Tyrannei, schlimm diese Gefangenschaft von unschuldigen Einkaufswagen.

Los, wir müssen all diese vergitterten ähm... verbitterten Einkaufswagen befreien.
Ihr geht am besten schon mal vor, ich schlachte noch schnell mein Sparschwein.



servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!

Schriller Verlobungskiller

 Vorwort: Vom Mut, Zweifeln und einem Selbst. Schrill, angsterfüllend, abgefahren und trotzdem romantisch. Und bevor ich jetzt zu viel vom Text verrate, lest/hört ihn einfach selbst. Nicht alles ist bei der Frage der Fragen genau soooooo abgelaufen -- Aber gedichtet war der Antrag selbstverständlich schon. Eine Frage der Dichterehre! Nur herausrücke darf ich ihn nicht - der gehört nur der einen, welchen sie exklusiv zu hören bekam ;-) Daher bekommt ihr diesen Text. Viel Freude!

Schriller Verlobungskiller

Ich bin kurz davor sie mit einem Antrag zu überraschen
Mein Leben mit IHR endlich Dingfest zu machen.

Ich habe keine Ahnung wie sie wohl reagiert.
Vielleicht sagt sie einfach ja und wir sind bald fest liiert....

Aber wie lehrte mich das Leben bis jetzt?
Murphys Law ist ein Naturgesetz.

Alles erdenkliche was nur schief gehen kann, wird dies auch so tun.
Dagegen ist wohl niemand, und ich schon zweimal nicht, Immun.

Mein Antrag, ein Gedicht, in welchem ich ihr meine Liebe offenbare,
Zitat der Quintessenz: "Du bist für mich die Einzig Wahre!"

So frage ich sie.... betretenes schweigen... ihr Blick wandert durch den Raum.... 
Sie wirkt irritiert, zwickt sich, als sei das alles nur ein schlechter Traum.

Sie geht irritiert langsam zwei Schritte zurück. 
Und sagt "Neee... jetzt nicht wirklich...bist du verrückt?

Ich mein, schau dich doch mal an... schau dir mal ins Gesicht... Ach was red ich...
Schon überhaupt deine Statur, dein Körper, dein Gewicht!

Lass dir eines gesagt sein: Es gibt wesentlich mehr bessere als dich!
Und obendrein Heiraten?... Wie altbacken bist du denn... fürchterlich!

Ich dachte das mein Freund einer der harten Kerle sei...
Und jetzt machste hier einen so auf Poesie-Weichei?!"

"Naja, ich hab gedacht du magst Gedichte....
So die zwarte Seite am Mann. Und jetzt ist alles Geschichte?

Wir sind jetzt seit 2 Jahren zusammen....
Da ist doch ein Antrag im Zeitrahmen.

Und warum fällt dir nach 2 Jahren erst auf, dass du mich nicht magst,
Du hast doch immer: "so wie du bist hab ich dich lieb" zu mir gesagt.

Und überhaupt? Was meinst du mit meinem Gewicht?!
Ich hab für dich 20 Kilo abgenommen.... sieht man das nicht?

"Das ist ja auch nicht alles... ich meine mal angenommen,
du hast doch gar nicht genügend Einkommen... 

So viel kann doch ein Krankenpfleger gar nicht verdienen. 
Der Robert aber, der hat viel Kohle... der entwirft teure Maschinen....

Der würde mir sicher mehr Schmuck gönnen....
Hättest du nicht sowas, wie Robert lernen können?"

"Tut mir leid, dass ich eher der soziale Typ bin,
Notleidenden Menschen Hoffnung geben, darin sehe ich mehr Sinn,

Als im Ingenieurswesen von Kriegsmaschinerien.
Aber wie kommst du überhaupt auf ihn?"

"Er hat mir letzthin zum Valentinstag ein Herz auf Facebook geschickt... 
Und was hast du am Tag der Verliebten? Geschlafen! Nachtschicht!"

"Man! Du weißt genau, dass ich diesen Tag der Süßwarenindustrie ignoriere... 
Und eher für eine Welt ohne gewissenlose, geldgeile Industriemagnate plädiere!"

"Du immer mit deinem Weltverbesserungsscheiß!
Heute zahlst du für deine Gutmütigkeit den Preis.

Denn ich werde jetzt gehen
Und dich nie wieder sehen!"

<<>>

Oh Gott.... nein, ihr bösen Hirngespinste, hinaus aus meinem Kopf!
Das würde sie nie sagen, nie so meinen, los Simon, packs beim Schopf!

Schluss mit diesen schrägen, fürchterlichen Gedanken,
Welchem Einfluss hab ich nur solche Surrealen zu verdanken.

So würde sie nie sein, so etwas niemals sagen....
Oder? Ich glaub ich muss das ganze hier doch nochmal vertagen.

Kann ich mir das denn alles von meinem Geld überhaupt leisten?
So eine Hochzeit kostet doch von allen Festen mit Abstand am meisten.

Eine Beerdigung ist glaube ich wesentlich günstiger im Etat,
Wenn keiner hinter blieben ist übernimmt das sogar der Staat. 

"Ruhig Simon! Knick nicht ein unter dem Druck,
Lieber nimmst du jetzt noch einen kräftigen Schluck,

Gegen die Unsicherheit
Und nutzte jetzt die Gelegenheit.

Jetzt nicht wieder von irgendwas ablenken lassen,
Ich darf den günstigen Moment jetzt nicht verpassen.

Jetzt oder nie, Jeroniemo!!!!
Andernfalls werde ich meines Lebens nicht mehr froh!"

Und so trage ich ihr mein Gedicht mit Antrag beinhaltet vor,
Sie schenkt mir bei jedem einzelnen Wort deutlich ihr Ohr.

Ich schütte ihr mein gesamtes Herz aus,
Es sprudelt nur so aus mir heraus.

Ihr wunderschönes Lächeln überdauert die gesamte Zeit
Über ihrem liebreizendem Gesicht und gibt mir Klarheit.

Ich hänge mich nochmal so richtig rein,
Rhetorik, Stimmklang und Gestik könnten nicht besser sein.

Nun bin ich fertig, mit den Nerven, und dem Gedicht,
Und ich blicke ihr nun schweigend, erwartungsvoll ins Gesicht.

Der Point of no Return, jetzt gibt es kein zurück mehr....
Sie sagt kein Wort, sie lächelt nur, boa... ist das unfair!

Erlöse mich doch endlich von den Qualen die ich ertragen muss,
Und schenke mir ein ja... oder auch nur einen alles sagenden Kuss!

Dann wird ihr Lächeln von klein quellenden Tränen ergänzt, 
Die Emotionen sind überwältigend, dieser Moment, alles glänzt.

Es sind alles Andere als Tränen der Traurigkeit...
Denn... nächstes Jahr... da feiern wir Hochzeit!

Anmerkung:  Ein Text aus dem Jahr 2011.


servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!

Todgelaubt und schnell abgehaut!

Vorwort: Eine alte Geschichte in ein neues Kleid gepackt. Die Thematik darin wird wohl nie alt. Der Hintergrund und die Botschaft der Geschichte leider schon. Zeit dem abermals ein Ende zu setzten und euch das Ganze nochmal neu zu erzählen. Es ist eines meiner liebsten Werke bisher.
Viel Freude beim Lesen und eintauchen.