Vorwort: Eine alte Geschichte in ein neues Kleid gepackt. Die Thematik
darin wird wohl nie alt. Der Hintergrund und die Botschaft der Geschichte leider
schon. Zeit dem abermals ein Ende zu setzten und euch das Ganze nochmal neu zu
erzählen. Es ist eines meiner liebsten Werke bisher.
Viel Freude beim Lesen
und eintauchen.
Die folgende Geschichte begab
sich vor langer einer Zeit,
In welcher sich, für
eine Reise noch Monat an Monat reiht.
Wobei sie keines Falls
für mangelnde Aktualität steht,
Eher dafür, dass so
manches Problem schon all zulange besteht.
_ Blauer Himmel, die
Sonne scheint;
"Da hat es einer
mit mir gutgemeint!"
Sagt der Wanderer
lachend vor sich hin,
Und reibt sich dabei seinen
Bart am Kinn.
Der Reisende will einem
alten Freund eine Freude bereiten,
Das ist der Grund für
ihn, diese weite Route zu bestreiten,
Frohen Herzens geht er
schon mehrere Tage lang,
Stets frohlockt er auf
dem Weg mit lautem Gesang.
Ganz alleine auf idyllischer,
weiter Streck,
! Da springen sie
hervor, aus ihrem Versteck,
Bewaffnet sind sie mit
Lanze, Säbel und Knüppel,
Und schlagen sie ihn
blutrünstig zum Krüppel.
Die Täter rauben ihm
sein gesamtes Hab und Gut,
Seine Sicherheit,
beinahe auch den Lebensmut.
So liegt er nun nackt,
grün und blau geschlagen,
Neben seiner eigenen
Blutlache im Straßengraben.
Zurückgelassen unter
kreisenden Raben,
Zu kraftlos um den
Schmerz zu beklagen.
Ausgeraubt,
Ausgelaugt,
Todgelaubt,
und schnell abgehaut.
Es nähern sich langsam
Schritte, _ es ist ein Protestant.
Er sah das Elend und
wechselt zum anderen Straßenrand.
Sein schreiendes
Gewissen stopft dieser mit hohlen Ausreden,
„Würde er helfen würde
er sich doch zum Gottesdienst verspäten“.
Aber jeden Sonntag will
er in die Kirche gehen,
Und meinen das
Gepredigte dort zu verstehen.
„Nächstenliebe ist etwas
für die, welche Zeit haben,
Oder nein, eher nur für
die mit den sozialen Gaben.“
Ausgeraubt,
Weggeschaut,
Todgelaubt,
Und schnell abgehaut.
____________________________
Wieder nähern sich
Schritte, diesmal ist ‘s ein Katholik,
"Ein
Notleidender", erkennt dieser auf den ersten Blick
Zu ihm hin geht er aber
trotz seines analytischen Blickes nicht,
"Selbst wird er
schuld sein!" spricht sein abweisendes Gesicht.
"Die Räuber könnten
ja auch noch in der Nähe sein"
Rechtfertigt er
heuchlerisch seine unterdrückte Pein.
Nicht einmal zu seiner
Beichte wird er diese Geschichte bringen,
Er wird Zeit seines
Lebens nie sein schlechtes Gewissen bezwingen.
Leid erkannt,
Blick abgewannt,
Not verkannt,
Weggerannt.
Die Augen des Beraubten
schließen sich, fast ist er Tod
Verreckend im
Straßengaben zwischen Müll und Kot.
Mit dem Leben und seinen
vermeintlichen Nächsten schon abgeschlossen,
"So geht mein Leben
also zu Ende, gleich ist 's vorbei“, denkt er verdrossen.
Jeder Atemzug schmerzt,
! Da rüttelt ihn einer
beherzt.
Hallo? Kann ich
helfen?" fragt ein Fremder,
"Doch noch
Hoffnung! Doch ein Hilfespender?!"
Der Retter desinfiziert
und verbindet ihm seine Wunden,
Klopft den Dreck ab,
nimmt ihn hoch, den Geschundnen.
Er bringt ihn sogleich
ins nächstgelegene Krankenhaus,
Zahlt dort die
Behandlung aus eigener Tasche, schon mal im Voraus.
Und sollte die
Vorauskasse für die Kostendeckung nicht reichen,
Wird er den Mehrpreis
per hinterlegtem Bankeinzug automatisch begleichen.
Der Ausgeraubte,
Vormals Todgelaubte,
Und Hoffnung beraubte,
Der nun zum Überleben
Erlaubte,
Er kann das Glück seiner
Rettung in letzter Minute, kaum glauben.
Lag er bis eben doch
noch zwischen gleichgültig pickenden Tauben.
Die ersten zwei Menschen
gingen rücksichtslos am Opfer vorüber,
Einzig der Fremde, _der beugte sich dem Verletzten mitleidig über.
Egal wer da lag, es war
sein Nächster, den der Fremde nicht einfach liegen ließ,
Die Anderen schlossen
die Tür selbst hinter sich, _ sitzen nun im Schuldverlies.
Die Ferngebliebenen
werden am Ende ihres Lebens namenlos vergehen,
Der Fremde und der
Gerettete jedoch, diese werden darüber hinaus bestehen.
Für diese Beiden werden
die Namen im Buch des Lebens stehen,
Diese Zwei werden sich
früher oder später freudig wieder sehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen