Sonntag, 29. Juni 2014

Die Wiese

Vorwort: Dieses kleine dialektische Gedankenspiel nahm seinen Ursprung in einem Sparziergang mit meinen Frau. Nicht die Auseinandersetzung, sondern nur die Wiese. Manchmal greifen des Lyrikers Gedanken aus Banalitäten, einer ungepflegte Wiese in einem Wohngebiet, große Zusammenhänge und Geschichten. Viel Freude beim Lesen.

Die Wiese

Die Wiese,
Wie diese,
Hieße

Gerne
Sterne.
Ja... Die Sterne,
Wie die dort oben in der Ferne,

Die sind so viel schöner
So sehr außergewöhnlicher.

Nicht so wie dieses bloße Grün,
Lediglich 1-2 mal jährlich ein kleines Mühen
Schafft es, in ein paar Farben zu erblühen.

Aber mehr auch nicht,
….wie beiläufig... wie schlicht,
Im Angesicht,

Dessen, dass die Sterne doch jede Nacht strahlen.
Jede Nacht mit ihrer Schönheit prahlen,
Und an den Himmel ganze Zeichen und Bilder malen.

Gut... und ist der Himmel mal bedeckt,
Strahlen sie eben hinter Wolken versteckt.

Aber trotzdem gibt es im Nachthimmel mehr zu entdecken,
Da gibt es Dinge zum Staunen, Wundern und Erschrecken!

Da schaue ich manchmal stundenlang durch mein Fernrohr
Und lausche Starwarsmusik, gesungen von einem tiefen Männerchor.

Tam tam tam tada tam tada tam - Tam tam tam tada tam tada tam

Richte ich mein Fernrohr doch auf das Unkraut,
Bin ich schnell genervt, gelangweilt und werde laut,
Weil dort das mit dem Entdecken, Staunen und Wundern nicht hinhaut.

Die Wiese beneidet da ja nur den strahlend, majestätischen Sternenhimmel,
Wie eine Prinzessin einen edlen Ritter, gesattelt auf einem weißen Schimmel.

Sterne stehen für einen lohnenswerten Blick,
Himmelskörper erforschen, das ist schick.

Schon die alten Griechen wussten den Wert der Himmelsbeobachtung
Und jeder Seefahrer war blind, ohne der Firmament Wegweisung.


Gegendarstellung: Die Wiese

Ja, die Wiese,
Wie diese,
Wie sie der Wind wiegt in einer sanften Brise?

Wie die kleinen Bienen und Hummeln,
Sich dort in Scharen an den köstlichen Blumen tummeln,

Jede Biene hat seine Blume, wie ein kleines Pärchen,
Ein Anblick, *seufz* schöner als im Märchen.

Und so tanzen sie den Walzer, den immer gleichen Zyklus
Mit fliegendem Partnertausch im perfekt getimten Rhythmus.

Vergiss deine Sterne und Planeten: Saturn, Pluto und Mars,
Leg dein Fernrohr weg und nimm ein Vergrößerungsglas!

Kein Wunder, dass du über die Wiese fluchst,
Wenn du Entdeckungen dort mit einem Fernrohr suchst.

Das ist dafür doch viel zu nah,
Damit kommst du dort nie klar.

Schaust du durch ein Glas zur Vergrößerung,
Entschwindet sicherlich deine Empörung.

Dann staunst du Minuten, Stunden ja vielleicht sogar Tage, Wochen lang
Und entdeckst den Mikrokosmos den schon GOTT... Karel Gott besang

Und diese Biene die ich meine nennt sich Maja,
kleine, freche, schlaue Biene Maja...

Das ist Entdecken und Erleben
Da kannste deine Sterne aufgeben.

Ganze Zivilisationen habe ich in der Wiese schon entdeckt,
Du? Du(!) schaust nur auf tote Materie, mit Tonnen von Staub bedeckt.

Ich? Ich(!) beobachte und beeinflusse ganze Kriege zwischen Völkern und Rassen,
Du siehst leblose Gesteinsbrocken, so weit weg, unmöglich um sie anfassen.

So viel besser ist dein Himmel also auch nicht,
Es ist ganz davon abhängig, wer hier über was spricht.

Du lobst die Sterne und vergraulst die Wiese, mein liebes Grün,
Ich schätze es höher als deine Felsen, die können nämlich nicht blühn.

Aber wie sagte schon einst der Intelligenzbolzen, der Einsteins, Albert?
„Alles ist relativ“ – und ich füge hinzu – vor allem eines jedem persönlicher Wert.


servas & by niesreiz (original written by niesreiz)
Alle von mir geschriebenen Texte sind frei von copyright!

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